Krimi - Leckerbissen

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„Die Morde von Pye Hall“ ist eigentlich ein Buch, das genau in mein Beuteschema passt. Hintergründig. Ich liebe außerdem Metaebenen – Literatur. Hier wird uns quasi ein Buch im Buch präsentiert, das Leseratten begeistern und Krimiliebhaber zum Knobeln bringen wird. Vom tatsächlichen Handlungsverlauf will ich an dieser Stelle nicht viel verraten, weil sonst der ganze Überraschungseffekt dahin wäre. Hier also die Eckdaten:

Der Autor Alan Conway hat mir der Reihe rund um Atticus Pünd (ich musste dauernd an Christies Poirot denken bei diesem Namen, das ist auch intendiert) eine Krimibestseller – Reihe erschaffen. Der neueste Band rund um Atticus Pünd bleibt jedoch unvollendet, da der Autor wohl das Zeitliche gesegnet hat. Zumindest suggeriert der Inhalt eines dubiosen Briefes den Freitod. Es gibt zwar ein Manuskript, doch dieses ist unvollständig, was die Lektorin Susan Ryeland auf den Plan ruft, die sich kriminalistisch betätigt, und die Todesumstände des Autors untersuchen will. Außerdem will sie das Rätsel rund um die verschollenen Manuskript – Teile lösen…
Genau genommen sind es im Roman zwei Krimis, die präsentiert werden. Diesen Kniff fand ich ganz wunderbar, daher hat mich Horowitz‘ Roman spitze unterhalten. Am liebsten lese ich sowieso whodunit – Krimis, und hier kommen zu einem famosen Aufbau auch noch unerwartete Wendungen hinzu. Ich finde es toll, dass hier eine Lektorin zur Protagonistin gemacht wurde, und ich habe der Auflösung der Fälle entgegengefiebert, und fast hätte ich dem Krimi 5 von 5 Sternen gegeben, wenn die deutsche Übersetzung nicht so ungeschliffen wäre. Wenn schon Übersetzung ins Deutsche, dann bitte perfekt. Solche vermeintlichen Kleinigkeiten stören meinen Leseeindruck sehr und sie behindern auch den Lesefluss. Daher würde ich allen potentiellen Lesern zum englischen Original raten. Für „Die Morde von Pye Hall“ vergebe ich daher 4,5 von fünf möglichen Sternen.