Welches Buch verändert Dein Leben?

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borstelmaus Avatar

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Im Fall von Susan Ryeland ist das der aktuelle Roman von Alan Conway, betitelt mit „Die Morde von Pye Hall“ den sie zu allererst als Manuskript in die Hand bekommt, um dieses zu redigieren. Dramatisch wird es bereits in der Einleitung, denn Susan warnt mich als Leser von Anthony Horowitz Roman genau vor dieser Gefahr, sollte ich weiterlesen. Das ist natürlich die richtige Methode, um erst recht mit dem Lesen zu beginnen.
Das Manuskript im Roman von Anthony Horowitz ist wie ein eigenes Buch aufgebaut, mit Titelseite, Informationen zum Autor Alan Conway, Querschnitte durch die Presselandschaft zu vorangegangenen Titeln des Autors. Die Morde von Pye Hall soll der achte und leider auch letzte Band in einer Reihe um den Ermittler Atticus Pünd sein. Das wird Susan klar, als nicht nur das letzte Kapitel des Mauskripts fehlt, sondern auch Alan Conway tot aufgefunden wird. Sie wird mit einigen Ungereimtheiten zum Tod von Conway konfrontiert und agiert daraufhin selbst als Ermittlerin. Dieses Vorhaben stößt natürlich auf Widerstand, bis es schließlich im Finale zur Auflösung kommt.

In diesem Roman werden verschieden Erzählstile verwendet, einmal die Ich-Erzählerin Susan, im Manuskript von Alan Conway dagegen der üblicherweise verwendete Erzählstil. Dadurch gestaltet sich das Lesen abwechslungsreich. Kompliziert wird es vielleicht nur durch die vielen Handelnden, liebevoll und mit viel hintergründigem Humor entwickelt. Sie tauchen aber nicht nur im Manuskript, sondern auch im Leben von Susan auf und weisen mitunter etliche Parallelen auf. Das erstaunt nicht nur dessen Lektorin. Teilweise kam mir das Ganze wie ein riesiges Knäuel an Fäden vor, von denen ich glaubte, sie niemals entwirren zu können. Anthony Horowitz ist dies dagegen hervorragend gelungen, so dass ich nur Bewunderung aufbringen kann. Allerdings sollte man schon sehr sorgfältig lesen, immer mal innehalten und vergangene Passagen reflektieren, um den Anschluss nicht zu verpassen. Hier ist wirklich alles miteinander verwoben und wird am Ende auch noch logisch aufgeklärt. Deshalb ist Susans Anmerkung vom Beginn des Romans nur allzu verständlich, denn dieses Manuskript der „Morde von Pye Hall“, sein Autor Alan Conway und der Verlag, für den Susan arbeitet spielen alle eine wichtige Rolle dabei, ihr Leben zu verändern. Ob das allerdings auch auf mich zutrifft, sei dahingestellt, amüsanten Lesegenuss hat mir dieser Roman trotzdem bereitet.