Die Zielgruppe wird es lieben

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Als ich das Cover von "Die Nebel von Walhalla" entdeckte, schlug mein Kinderbuchherz höher. Eine Pferdegeschichte, kombiniert mit nordischer Mythologie - das hat auf jeden Fall Potential.

Zu Beginn der Geschichte war ich auch noch sehr begeistert. Ein bisschen Wendy-Leben und dörfliche Pferdehof-Romantik haben mir den Einstieg in die Atmosphäre sehr leicht gemacht. Mit den beiden Mädchen zusammen ihre neue Lebenswelt zu erkunden und die Pferde kennenzulernen war wirklich schön. Genau so hätte ich mir in meiner Kindheit ebenfalls ein Buch zum Hineinträumen vorgestellt.

Leider gab es im weiteren Verlauf der Geschichte immer wieder Situationen und Handlungen, die mir überhaupt nicht zugesagt haben. TikTok-Tanzvideos, Selfies und Luxus-Reitsportmarken haben für mich besonders in einer fantastisch angehauchten Geschichte, in der auch Magie und Mythologie ihren Platz finden wollen, einfach nichts zu suchen. Mich persönlich hat die häufige Erinnerung an: "Das hier ist 2022" immer wieder aus dem Konzept gebracht und für mich dazu geführt, dass ein großer Teil der Atmosphäre eingebüßt wurde. Hinzu kam noch die aufmüpfige und sehr besserwisserische Art unserer Protagonistin, die immer und immer wieder in dieselben Muster verfällt.

Ich denke, dass die Zielgruppe - Kinder im Alter ab etwa 10 Jahren - das Buch gerade für seine modernen Aspekte lieben wird. Bei mir persönlich konnte die Geschichte aber damit ganz und gar nicht punkten, weshalb es für mich bei Band 1 bleibt und ich die Reihe nicht weiter fortsetzen werden.