Die Plantage

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yrachel Avatar

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Zum Inhalt:

South Carolina kurze Zeit nach dem Unabhängigkeitskrieg: Die junge Witwe Antonia lebt allein auf ihrer zerstörten Plantage Legacy. Eines Abends findet sie in ihrem Stall einen schwer verwundeten britischen Soldaten, den sie daraufhin gesund pflegt. Während dessen versucht sie weiterhin die Plantage wieder aufzubauen. Was Antonia nicht weiß, dass der britische Soldat William Marshal, der Mann ist, der ihren Mann erschossen hat. Nachdem Antonia und William sich am Anfang sehr misstrauisch beäugt haben, ziehen sie sich mit der Zeit gegenseitig immer mehr in den Bann.

Erster Satz:

Kühle Nachtluft wehte durch die Fenstertüren.

Meine Meinung:

Die Autorin Catherine Tarley hat sich an eine spannende Zeit herangewagt: die Zeit des Unabhängigkeitkrieges in den USA. Die Idee des Buches ist nicht schlecht. Eine Frau, die ihren Mann in dem Krieg verloren hat, lernt einen anderen Mann kennen, der sie fasziniert, leider ist er derjenige, der ihren Mann erschossen hat. So weit so gut, hier hätte die Autorin eine interessante Geschichte darum spinnen können. Leider hat sie sich dazu entschlossen, die Geschichte des Buches nicht nur auf eine Person auszudehnen, sondern auf sehr sehr viele. Immer wieder werden Personen, die zwar vorher schon in dem Buch erwähnt worden sind, mit ihrer ganzen Lebensgeschichte vorgestellt. Dies führte dazu, dass die eigentliche Geschichte ihren roten Faden verlor und ich als Leser in meinem Lesefluss gestört wurde. Die eigentlichen Hauptpersonen Antonia und William blieben für mich zu blass. Ihre Handlungen haben mich oft sehr überrascht und passten für mich nicht in die Zeit der Geschichte. Besonders Antonia, die in einem Umfeld aufgewachsen war, in dem Frauen keine Mitspracherechte hatten, erschien mir zu eigenmächtig, viel zu emanzipiert für die Zeit. Des weiteren fand sie sich für meinen Geschmack zu leicht damit ab, was aus ihrem verstorbenem Mann geworden war und wie er gestorben war. Besonders die Tatsache, dass William ihn erschossen hatte und sie nur wenige Tage brauchte um sich mit der Tatsache abzufinden und ihm zu verzeihen, fand ich unrealistisch.

Viele der anderen Personen in dem Buch erscheinen sehr grausam. Ich fand es mehr als zufällig, wie viele Menschen in dem Umfeld von Antonia abartige Neigungen bzw. Anfälle hatten. Dies machte die Geschichte für mich abstrus. Die Art und Weise wie die Autorin schreibt liest sich leicht und flüssig. Jedoch konnte das nicht darüber hinweghelfen, dass die Geschichte an sich für mich nicht rund war und es mir so erschien, als wenn sie künstlich aufgebläht wurde.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es eine gute Idee war, jedoch war die Umsetzung durch zu viele Nebenschauplätze, die die Geschichte hatte, für mich nicht überzeugend.