Die Plantage

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Der Roman beginnt kurz nach dem Krieg zwischen den amerikanischen Kolonien und dem britischen Empire. Die Einwohner wollen ihre Plantagen wieder aufbauen und Geschäfte machen. Antonia Lorimer hatte von ihrem Vater eine Plantage geerbt, ihr Mann Henry, ein Intellektueller aber kein Farmer, hat sie runtergewirtschaftet und der Krieg hat große Teile zerstört. Antonias Schwager würde die Plantage gerne an sich reißen, aber sie tut alles, damit es nicht soweit kommt. Als sie in der Scheune einen verwundeten britischen Soldaten findet, beschließt sie, ihm trotzt der Gefahr zu helfen. Mr. Marshall überlebt und nun ist die Frage, wie geht es mit ihm und der Plantage weiter. Er entschließt sich zu bleiben und den Wiederaufbau zu koordinieren. Er ist zwar kein Farmer hat aber strategisches Talent und kann Untergebene gut anleiten. Ganz nebenbei beeindruckt er auch Antonia, was nicht ohne Folgen bleibt. Als die Plantage für die nächste Pflanzzeit gerüstet ist, verabschiedet sich Marshall nach England. Joshua, ein Freund aus Kindertagen übernimmt die Leitung der Plantage, was aber auch nicht ohne Schwierigkeiten ist, denn er hat eine Sklavin als Mutter. So bleibt es ein ständiger Kampf um den wirtschaftlichen Erfolg der Plantage. Marshall ist zwischen den Ländern und seiner Pflicht hin und her gerissen und kommt eines Tages doch zurück.

Der Roman von Catherine Tarley hat viele verschiedene Facetten. Es geht um die Nachwirkungen des Krieges, Loyalität, Verrat, Gewalt, Mut und natürlich Liebe. Nicht nur Liebe zu einem Menschen, sondern auch die Liebe zu seinem Land. Tarley hat sehr ausführlich die Zusammenhänge und Gedanken beschrieben. Es gibt verschiedene größere Kapitel, welche aus Sicht einer Person geschrieben sind. So kann sich der Leser direkt mit der Person beschäftigen und dessen Beweggründe besser nachvollziehen. Aber immer bezieht sich das Geschehen auf die ganze Geschichte. Durch diese Erläuterungen schweift die Geschichte natürlich manchmal ab und es werden nebensächliche Dinge zu ausführlich erläutert. Obwohl ich immer wissen wollte wie es weiter geht und wer Antonia nun wieder ein Bein stellt, gab es doch manche Hänger Zum Ende rückt die Plantage etwas in den Hintergrund. Etwas Zweifel habe ich an Joshua, kann ein "Schwarzer" zu damaliger Zeit wirklich ein Verwalter werden?! Antonias moderne und gebildete Art hätte weiter ausgebaut sein können. Sie kommt manchmal nur zickig rüber. Trotz Marshalls gefühlskalten Art ist sie von ihm beeindruckt, auch als sie erfährt, dass er ihren Mann getötet hat. Da wäre mehr Zurückhaltung ihrerseits angebracht gewesen.

Sehr gut gefällt mir das Cover. Es sieht aus wie ein alter Zeitungsausschnitt mit dem Bild eines Farmhauses. Sehr passend zum Buch.