Großes Drama und viele kleine Geschichten rund um "Die Plantage" in den Südstaaten

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martina-hamburg Avatar

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Ein richtig dicker Schmöker für Gern- und Vielleser.

Der Roman "Die Plantage" von Catherine Tarley läßt schon am Anfang ahnen, dass viel passieren wird.
Der Krieg im Süden Amerikas zwischen Amerikanern und Briten ist eben erst vorbei, das Land liegt brach, es fehlt an Allem.

Hauptfigur, bei der alle Handlungen irgendwie immer wieder zusammen kommen, ist Antonia. Sie hat ihren Mann im Krieg verloren und steht nun vor der Aufgabe, ihre Plantage an gierige Verwandte oder andere Interessenten zu verkaufen, oder es irgendwie selber zu schaffen.
Man ahnt, dass es zu dieser Zeit, in der Frauen eher "Dekoration" der Männer sind, für sie nicht leicht wird, sich zu behaupten.
Sie lehnt auch die zu dieser Zeit übliche Sklaverei ab. Hilfe naht in dem verwundeten britischen Soldaten, den sie in ihrer Scheune entdeckt und gesund pflegt. Für beide Seiten von Vorteil: Er bleibt und baut die Farm wieder mit auf. Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen Antonia und ihm, die durch seinen Weggang in seine Heimat schmerzlich beendet wird.
Antonia bekommt trotzdem weiter Hilfe, da sie Kontakte zu lieben Menschen aus früheren Tagen hat. Aber auch die Probleme gehen weiter, so wie eben jedes Leben ein Auf und Ab hat, was aber in dieser Zeit, wo Stände, Ansehen, Eigenversorung usw. großen Einfluß haben, ganz anderes zu bewerten ist.
Die Geschichte versetzt den Leser in eine völlig andere Epoche und er lernt das Leben verschiedener Menschen kennen, verschiedene Charaktere, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Aber am Ende ist doch alles verbunden.
Man möchte immer weiter lesen und trotzdem längt es sich manchmal. Ein paar Seiten weniger wären vielleicht angenehmer für die Geschichte gewesen, auch wenn eine detaillierte Beschreibung natürlich ihren Platz braucht, damit der Leser tief eintauchen kann in eine ihm unbekannte Szenerie. Insgesamt eine klare Leseempfehlung.