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striesener Avatar

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Der junge Südkoreaner Raeseng wird als Kind von einem Mann namens Old Raccoon aufgenommen und zum Auftragskiller ausgebildet. Die Killer erhalten ihre Aufträge von sogenannten Plottern, zu denen auch Old Raccoon zählt. Raeseng übt sein Handwerk aus, ohne es zu hinterfragen. Als er jedoch bei der Ausführung eines Mordes vom Plan der Plotter abweicht, gerät auch sein Leben in Gefahr.

Für den Roman spricht ohne Zweifel seine literarische Qualität. Der Autor Un Su Kim versteht sich auf einen fast schon poetischen Schreibstil, den man in Krimis und Thrillern eher selten findet. Insofern ist der Vergleich mit Henning Mankell vielleicht gar nicht so falsch. Das Buch hat mich allerdings trotzdem nicht in seinen Bann gezogen. Die hier beschriebene Welt, in welcher Auftragsmorde als normales Mittel der Politik gelten, von einer eigenen "Industrie" betrieben werden und das Mordhandwerk gleichzeitig mythisch überhöht wird, blieb mir fremd. Die handelnden Figuren waren für mich ohne Ausnahme unsympathisch und ihre Handlungen oft nicht nachvollziehbar. Vielleicht bin ich hier einfach zu sehr in den westlichen Lesegewohnheiten gefangen. Auch die Bezeichnung Thriller finde ich für diesen Roman irreführend. Es fehlt dem Buch hierfür an der notwendigen Spannung. Insofern reicht es nicht ganz für 4 Punkte.