Geballte Frauenpower, aber irgendwie auch stumpf

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meisenhüter Avatar

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Tja, bei diesem Buch bin ich hin- und hergerissen und fand es insgesamt eher mittelmäßig. Einerseits finde ich die Idee spannend, dass Narvila so gar keine Lust mehr auf ihr Prinzessinnen-Dasein hat und sich den "Prinzessinnen" anschließt, einer vierköpfigen Bande aus Söldnerinnen bzw. Ex-Prinzessinnen, die allerhand Abenteuer in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt erleben. Die Charaktere sind mir im Verlauf der Geschichte auch durchaus ans Herz gewachsen, insbesondere, nachdem man in verschiedenen Zeitsprüngen noch einiges über ihre Hintergrundgeschichten erfährt. Andererseits haben es mir ein paar Punkte echt schwer gemacht, bei dem Buch dranzubleiben. Zum einen hat mich die stellenweise doch sehr derbe Sprache gestört. Ich meine, klar, es sind Söldnerinnen, die Welt ist voller Gefahren, man möchte sich vom Prinzessinnen-Dasein abgrenzen etc. Aber muss denn wirklich jede zweite Aussage (oder im Falle vom Mef auch jede Aussage) irgendwelche derben Schimpfwörter oder sexuelle Anspielungen enthalten? Das hat mich öfters aus dem Lesefluss herausgehauen. Der zweite Punkt, der mir so etwas gefehlt hat, war der Spannungsbogen. Insbesondere in der ersten Hälfte plätscherte die Handlung gefühlt so vor sich hin, es gab zwar das grobe Ziel, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt entschieden werden soll, ob Narvila dazu bereit ist, festes Mitglied der "Prinzessinnen" zu werden, aber aus Lesersicht ist der Ausgang dieser Entscheidung ja eigentlich vorhersehbar. In der zweiten Hälfte bessert sich das aber und es kommt zu einigen actiongeladenen Szenen. Mein Fazit: Frauenpower-Action, Humor und Unterhaltung sind hier auf jeden Fall vorhanden, aber wer jetzt wirklichen Tiefgang sucht, sollte sich besser ein anderes Buch suchen.