Spannend und unterhaltsam mit gewöhnungsbedürftigem Erzählstil

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Prinzessin Narvila von Besgios wird entführt. Gerettet wird sie von den "Prinzessinnen", einer Söldnertruppe bestehend aus vier Frauen, die einst selbst echte Prinzessinnen gewesen sind. Narvila beschließt, sich ihnen anzuschließen und trainiert hart dafür, ein Teil der Truppe zu werden.
Erzählt wird die Geschichte dabei aus Narvilas Perspektive im Präsens. Präsens ist nicht ganz so meins, aber ich gewöhne mich meist schnell daran. Allerdings gibt es immer wieder Kapitel über "Einst", in denen wir die Vergangenheit jeder einzelnen Prinzessin erfahren und die von zurückliegenden Missionen erzählen. Dabei wird hier in der Vergangenheitsform erzählt und somit musste ich immer wieder neu an die Präsensform gewöhnen. Auch wird oft durcherzählt und ich habe gedanklich an einigen Stellen Absätze eingefügt. Das war etwas verwirrend, aber auch daran gewöhnt man sich.
Die Welt, durch die die "Prinzessinnen" ziehen, wird nicht wirklich erklärt, sondern man darf immer wieder entdecken, welche Wesen es überhaupt gibt. Es begegnet hier einem wirklich alles von Kobolden, Riesen, Ogern, Ghulen über Vampire und Werwölfe. Magie gibt es auch.
Die "Prinzessinnen" sind eine echt coole Truppe, so unterschiedlich sie auch sein mögen. Da gibt es Aiby aus dem Hochland mit ihrer Axt, die wortkarge Cinn mit ihren Dolchen aus dem Norden, die schwertliebende und Frauenherzen brechende Mef und Decanra aus der Wüste mit ihrem Säbel. Sie alle sind auf ihre Weise liebenswert, allerdings darf man kein Problem mit ihrer groben Sprache haben. Alles Prinzessinhafte haben diese Frauen abgelegt.
Das Buch verfolgt abenteuertechnisch keinen roten Faden, sondern hier steht eher Narvilas Entwicklung im Mittelpunkt. Narvila gewöhnt sich recht schnell an ein einfaches Leben, dafür tut sie sich bei ihrem Training und dem Töten schwer. Doch die junge Frau hat ein erstaunliches Durchhaltevermögen und entwickelt sich nachvollziehbar weiter.
Was ich besonders gut fand, war, dass hier nichts beschönigt wird. Alles wird realistisch erzählt und auch der Tod ist mit all seinen Facetten vertreten.
Am Ende dürfen wir uns gewiss sein, dass das Abenteuer der "Prinzessinnen" weitergehen wird und ich bin sehr gespannt, was alles auf sie zukommen wird. an sich hat das Buch nämlich ein abgeschlossenes Ende. Auf dem Cover kann man übrigens toll die einzelnen Prinzessinnen erkennen und vielleicht steht ja immer diejenige im Vordergrund, um die es hauptsächlich geht (das Cover von Band 2 hat nämlich jemand anderen im Vordergrund stehen). ;-)
Wer mit Gewalt, grober Sprache und unverschönter Wahrheit kein Problem hat, dem sei dieses Werk ans Herz gelegt. Trotz meiner Kritikpunkte ist dies nämlich ein wirklich spannendes und sehr unterhaltsames Abenteuer!