Verwirrend

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mauchri Avatar

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In Die Probe wird die Geschichte einer Schauspielerin mittleren Alters erzählt, die von dem jungen Schauspielschüler Xavier kontaktiert wird. Er glaubt, sie sei seine Mutter. Einige Hinweise scheinen das zu bestätigen, doch die Schauspielerin weiß mit Sicherheit, dass sie nie ein Kind hatte. Trotz dieses Irrtums entsteht eine ungewöhnliche Verbindung zwischen den beiden, beruflich und zeitweise auch persönlich.

Die namenlose Hauptfigur bleibt bis zum Ende anonym, was irritiert, da alle anderen Figuren klar benannt werden. Besonders im Fokus stehen ihre Arbeit auf der Bühne sowie die ambivalente, aber von Zuneigung geprägte Beziehung zu ihrem Mann Tomas.

Der Schreibstil ist anspruchsvoll und erfordert etwas Geduld, entfaltet aber eine gewisse Sogwirkung. Insbrsondere fällt es oft schwer zuzuordnen wer gerade spricht. Leider verliert der Roman im zweiten Teil deutlich an Klarheit. Er wird zunehmend abstrakt, wodurch sich vieles nicht mehr erschließt.

Ein Buch mit spannendem Ansatz und atmosphärischer Dichte, dessen Potenzial sich letztlich jedoch nicht vollständig entfaltet.