Das bunte Leben im 16. Jahrhundert

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nicky_g Avatar

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Das historische Frankfurt zur Zeit der Buchmesse im 16. Jahrhundert wird hier lebendig. Der Prolog beginnt spannend, indem der Leser eine junge Frau begleitet, die anscheinend betäubt oder vergiftet wird. Nur grob wird angerissen, dass es bereits einen Mord gegeben hat und dieser im Zusammenhang mit den Konflikten zwischen der alten Kirche und dem aufrührerischen Martin Luther und seiner wachsenden Gemeinschaft stehen könnte. Dies ist auch weiter Thema beim Szenenwechsel auf Ursel Zimmer, die Hurenkönigin, und ihren Geliebten. Beide treffen sich mit einem Verleger, dem daran gelegen ist, eine Kriminalchronik der beiden zu veröffentlichen.
Es scheint einen ersten Teil zu geben, da hier auf Morde verwiesen wird, die Ursel Zimmer mit aufgeklärt hat. Allerdings scheint es (zumindest bisher) nicht notwendig, diesen zu kennen. Helfen würde es dennoch.
Die Beschreibungen lassen das bunte und aufregende Leben des 16. Jahrhunderts lebendig werden. Man taucht ein in die elektrisierte Welt, als Martin Luther diese auf den Kopf stellte. Das ist ein spannender Hintergrund und bietet jede Menge Zündstoff. Bis auf ein paar fragwürdige Redewendungen (sagten damals die Menschen, dass sie sich wie Schneekönige freuen würden?) ist der Roman gut geschrieben und lädt zum Weiterlesen ein.