Die Sache mit dem Glauben

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lerchie Avatar

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Die junge Frau ging durch das Messegetümmel in eine ziemlich abgelegene Gegend. Ein Mann hatte ihr zugeflüstert ihn dort zu treffen, denn ihrem Ehemann drohe Ungemach. Es sei eine Verschwörung im Gange. Sie war schwanger, war es bereits gewesen, als sie vor einem halben Jahr geheiratet hatten. Ob es etwas mit den Glaubensstreitigkeiten zu tun hatte. Ihr Mann war ein Anhänger Luthers. Sie sah den Mann vor der Scheune stehen und ging zu ihm. Fürsorglich hielt er ihr das Tor auf und sie setzte sich auf eines der Fässer die in der Scheune standen. Er gab ihr einen Becher Milch zu trinken, als ihr auf einmal komisch wurde und sie einschlief.
Bernhard hatte seine Geliebte, die Hurenkönigin Ursel Zimmer abgeholt, um mit ihr zu einem Essen mit seinem Verleger zu gehen. Sie mussten durch das Messegewimmel, wo an einem Stand erbitterte Diskussionen geführt wurden. Ursula sah sich ein Marienbuch an, leider in Latein verfasst, was ihr Bernhard aber versprach zu übersetzen. Der Verfasser war unbekannt. Als sie weitergingen wurden sie deswegen von Gegnern dieser Literatur angepöbelt. Im Gasthaus Zum goldenen Hirschen angekommen, wurden sie höflich gegrüßt. Sie setzten sich zu dem Verleger an den Tisch, der gleich das Marienbuch sah und auch eines gekauft hatte. Aber er warnte, es sei das Werk eines Wahnsinnigen. Als er Ursula mitteilte, was das Buch enthielt, bereute sie schon, es gekauft zu haben. Es rufe zum Kampf gegen jene auf, die die Himmelskönigin entthronen wollten. Und dann kamen sie auf den eigentlichen Grund ihres Treffens zu sprechen. Ursel und Bernhard wollten zusammen eine zweiteilige Kriminalchronik verfassen. Heller war damit einverstanden, das Werk zu verlegen und wollte den ersten Band bis zur nächsten Buchmesse fertig haben. Sie unterhielten sich noch über einige Kriminalfälle und darüber, dass die Kleriker ihre Fehler immer unbeschadet überstanden und nur die Bäuche vollschlugen. Ursel gingen die Morde an ihren Mädchen noch immer sehr nach, und sie könnte sich mit dieser Kriminalchronik einiges von der Seele schreiben. Dann sprach sie darüber wie es begonnen hatte, mit der Hübscherin Rosi. Es war bereits Mitternacht, als sie aufbrachen und der Verleger fragte, wo sie wohnen würde, wenn sie in den Ruhestand trete. Sie würden in Bernhards Landhaus übersiedeln und dort könnten sie in Ruhe an der Chronik schreiben, sagte sie. Ab und zu würden sie dann Isoldes Kind hüten.
Christoph Fischer war Lateinlehrer, wurde jedoch in diesem Job so lausig bezahlt, dass er noch als Nachtwächter arbeiten musste um sich und seine junge Frau durchzubringen. Und dann würden da ja auch noch Kinder kommen und es war ihm egal wie viele. Nichts würd ihn wieder in seine geistliche Laufbahn zurückbringen. Als er damals Edelgard kennenlernte, hatte er sich gleich in sie verliebt. Lange war er dagegen angegangen, doch nach zwei Jahren hatte sie sich ihm offenbart, als sie in der Sakristei allein waren. Und auch er hatte ihr seine Liebe gestanden. Er hatte von Martin Luther gehört, und ihn zum Vorbild genommen. Im Moment war er gerade auf Nachtwache und sah plötzlich eine Gestalt auf sich zuwanken. Es war Johannes Cochläus der ihn und seine Frau beschimpfte. Auf seiner Frau konnte Fischer das nicht sitzen lassen und verpasste Cochläus eine Ohrfeige. Das wirkte und Cochläus wankte davon, doch dann hörte Fischer wieder seine Hasstiraden und überlegte ob er zurückgehen oder davonlaufen sollte. Er wählte letzteres…
Die Buchbeschreibung: Frankfurt 1522: Die Hurenkönigin genießt mit ihrem Geliebten Bernhard die ausgelassene Stimmung des Herbstmarktes, als eine Mordserie beginnt. Die Ehefrauen von Lutheranhängern werden wie die Schmerzensmutter mit sieben Dolchstößen ermordet.
Die Hurenkönigin glaubt, dass sie es mit einem geistesgestörten Marienverehrer zu tun hat, der seinen eigenen Krieg gegen die Lutheraner führt. Die Spurensuche im Kirchenmilieu stellt sie vor ungeahnte Herausforderungen, und schon bald weiß sie nicht mehr, wem sie wirklich trauen kann ...
Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Sie fängt auch schon spannend an, mit der jungen Frau, die auf eine Mann hereinfiel, der vorgab, ihr und ihrem Mann helfen zu wollen. Ich habe die drei ersten Bände über die Hurenkönigin bereits gelesen und würde natürlich sehr gerne auch dieses Buch lesen. Über einen Buchgewinn würde ich mich sehr freuen.