Blaue Blitztatoos

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bavaria123 Avatar

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Das Cover hatte es mir als erstes angetan. Der in schwarz geschriebene Titel, der sich auch fühlbar von dem restlichen Einschlag abhebt und dann das Auto, bei dem man förmlich die Geschwindigkeit spürt. Und irgendwie hatte ich auch gleich das Gefühl, dass dieses Buch mich nach Amerika führen würde. Passt also alles.

Das Papier ist absolut stabil und lässt sich gut blättern, was nicht immer der Fall ist. Schön finde ich auch die Klappen des Covers, die man gut als Lesezeichen verwenden kann.

Nate McClusky, der Vater der elfjährigen Polly, ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, um das Leben seiner Tochter zu retten. Durch seine Schuld wurde ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Es kommt zu einer Flucht quer durch Kalifornien, die nicht nur das Mädchen verändert.

Die Inhaltsangabe versprach auf jeden Fall ein spannendes Buch.

Schon nach den ersten wenigen Sätzen war ich vollkommen in der Geschichte und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Schreibstil ist oftmals mit kurzen Sätzen gespickt, wie die Schüsse aus einem Maschinengewehr. Und dann kommen aber auch wieder einfühlsamere längere Gedanken vor, wodurch das Lesen absolut angenehm macht. Es kam dann auch außerordentlich schnell ein Kopfkino bei mir auf.

Die Kapitel sind relativ kurz und immer mit einem Namen und einem Ort versehen. Das finde ich gut, so ist man trotz aller Spannung immer gut orientiert.

Ob die Geschichte sich an der realen Welt des kriminellen Milieus orientiert vermag ich nicht zu beurteilen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass auch aus den vermeintlich sichersten Gefängnissen Informationen und Aufträge nach außen gebracht werden, ob es dann aber ein richtiges Geflecht unter weiteren Gesetzesbrechern gibt entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall schildert der Autor dieses doch ausgesprochen glaubhaft und vor allem bringt es auch die Geschichte so mitreißend und packend voran.

Nate als Hauptperson entwickelt sich in meinen Augen zum Positiven. Anfangs kommt er mir oberflächlich und einfach vor, wird dann aber durchaus sympatischer.

Pollys Veränderung stößt mich dagegen eher ab. Anfangs ist sie ein schüchternes , gemobbtes Mädchen mit viel Fantasie und einem Teddybären als wunderbaren Freund und Übersetzer ihrer Seele. Dann mutiert sie durch die Erlebnisse auf der Flucht. Das kann sich sicher derart ergeben, ich hätte es mir aber so nicht gewünscht.
Folgendermaßen ist dann auch das eine oder andere Geschilderte arg brutal und sicher keine geeignete Literatur für jedermann.

Ich kann das Buch auf jeden Fall als spannungsreiche und packende Unterhaltung empfehlen. Mir ist es an manchen Stellen ein wenig zu grausam und blutdürstig.