Moderner Western

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misspider Avatar

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Als die elfjährige Polly ihren Vater vor der Schule stehen sieht, weiß sie das etwas Schlimmes passiert sein muss, den eigentlich sollte Nate McClusky im Gefängnis sitzen. Doch seit die Gang Aryan Steel ein Kopfgeld auf ihn und seine Familie ausgesetzt hat, hat er nur ein Ziel: seine Familie zu schützen. Für Pollys Mutter kommt die Rettung zu spät, aber er kann versuchen Polly in Sicherheit zu bringen. Doch schnell wird klar: weglaufen kommt nicht in Frage, und der einzige Weg die Verfolger loszuwerden, ist sich ihnen entgegenzustellen...

Bei dieser Geschichte ist man sofort mittendrin, die Einleitung wird nach und nach in Rückblenden eingeschoben. Polly ist ein ungewöhnliches Mädchen: eine stille Außenseiterin, die durch ihren Teddybär mit der Welt kommuniziert. Doch als sie mitbekommt, was und wie ihr Vater tut, scheint ihr das zu gefallen, und sie möchte ein Teil seiner Welt werden - einer Welt aus Gewalt und Verbrechen. So entwickeln sich die beiden auf unbeholfene Weise zu einem merkwürdigen Team, und obwohl Nate derjenige ist, der Polly beschützen muss, steht ihm diese in nichts nach.

Die Entwicklung von Polly hat mich ungemein fasziniert, schließlich traut man ihr diese überraschende Wandlung eigentlich nicht zu. Es zeigt sich jedoch schnell, dass sie von ihrem Vater nicht nur die blauen "Revolverheldenaugen" geerbt hat.

Die Beziehung zwischen Tochter und Vater wird vergleichsweise sachlich und emotionsarm beschrieben, trotzdem spürt man wie nahe und ähnlich sich die beiden sind, z.B. in Sturheit und Durchsetzungswillen.

Eine fesselnde Mischung aus Roadtrip und Rachefeldzug - oder auch eine ungewöhnliche Familiengeschichte, die oft an einen modernen Western erinnert.