Rasant und packend

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lunamonique Avatar

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In „Die Rache der Polly McClusky“ von Musikjournalist, Filmkritiker, Fernseh- und Drehbuchautor Jordan Harper liegt Pollys Welt in Trümmern, und sie muss sich ungeahnten Herausforderungen stellen.

Kaum ist Nate McClusky aus dem Gefängnis entlassen, wird seine Ex ermordet. Die Polizei hält ihn für den Täter. Tatsächlich sind Nate und Polly in großer Gefahr und müssen fliehen. Detective John Park und skrupellose Gangster sind ihnen auf den Fersen.

Die Geschichte beginnt beklemmend mit gleich drei Todesurteilen, die aus einem Hochsicherheitstrakt heraus erfolgen. Einen gefährlicheren Gegner als den Präsidenten der Aryan Steel, der lebenslänglich einsitzt, kann es nicht geben. Von Anfang an baut sich Spannung auf. Bald wird klar, gegen wen sich die Todesurteile richten. Die Verurteilten scheinen chancenlos. Nate imponiert mit Beschützerinstinkt und dem unbändigen Ehrgeiz, seine Tochter Polly zu retten. Polly macht eine Verwandlung vom eingeschüchtertem Mobbingopfer zum Kämpfer durch. Beide Hauptfiguren tragen mit ihren besonderen Persönlichkeiten die Geschichte. Originell ist die Idee mit Pollys Teddybären, der Emotionen ausdrückt und Ereignisse durch Gesten kommentiert. Kurze Kapitel sorgen für einen guten Lesefluss. Perspektivwechsel machen den Krimi facettenreicher und erhöhen die Spannung. Nate und Polly kämpfen auf ihre Weise ums Überleben. Ihr Mut beeindruckt. Filmreife, packende Szenen. Die Geschichte entwickelt sich zum Roadmovie. Polly überrascht nicht nur sich sondern auch ihren Vater. Welche Rolle spielt Detective John Park? Das Tempo zieht an. Die Gefahr nimmt zu. Wer wird auf der Strecke bleiben? Es geht um Familie, Zusammenhalt, Liebe. Wie weit geht der eine für den anderen? Im letzten Buchdrittel sind die Kapitel teils etwas zu kurz geraten. Schwer zu ertragen ist die Brutalität. Eine überraschende Wendung schockiert. Der Showdown fesselt. Mitfiebern bis zum Schluss. Wird es ein Happy End geben? Auch wenn sich etwas erahnen lässt und manches überzeichnet wirkt, der Krimi erfüllt die sich aufgetürmten Erwartungen.

Der Titel weckt die Neugierde und verrät nicht zu viel. Die Details passen zum Roadmovie-Stil. Das Cover fällt trotz zurückhaltender Farben ins Auge. „Die Rache der Polly McClusky“ ist ein rasanter Lesespaß für Krimifans. Besonders bei den Beschreibungen zeigt Autor Jordan Harper seinen ganz eigenen Stil. Haupt- und Nebenfiguren sind ihm eindrucksvoll gelungen. Er ist auch für das Drehbuch zuständig. Auf die Verfilmung darf man gespannt sein.