Roadtrip der besonderen Art

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gisel Avatar

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Nate McClusky wird aus dem Gefängnis entlassen mit dem Wissen, dass seine ganze Familie ausgelöscht werden soll. Seine Ex-Frau kann er nicht mehr retten, wohl aber will er seine Tochter Polly schützen. So finden sie sich auf der Flucht wieder, Nate und Polly, die sich gar nicht kennen. Es drohen ihnen einige Gefahren, doch während die schüchterne Polly langsam Vertrauen in ihren Vater und in sich selbst findet, wachsen die beiden zu einem guten Gespann zusammen.

Jordan Harper hat mit diesem Buch ein Roadtrip der besonderen Art geschrieben. Schon die beiden Protagonisten sind so ausgefallen, wie es nur geht. Aber die Situation, in der sie sich wiederfinden, ist mindestens genauso ausgefallen. Während Polly lernt, sich gegen andere zu behaupten, lernt ihr Vater Familiensinn und Verantwortung für jemand anders zu tragen. So rasant die beiden auf der Flucht sind, so leise sind die Zwischentöne in der Entwicklung der beiden. Das Gefühl der Gefahr ist immer anwesend, und doch haben auch die schönen Momente zwischen Vater und Tochter ihren Platz. Auch Gewalt prägt diese Geschichte, schon allein durch die allgegenwärtige Gefahr lässt sie sich nicht umgehen. Und hinterrücks entsteht so eine Sozialkritik an der amerikanischen Gesellschaft, die den amerikanischen Traum ins Hohle laufen lässt und Menschen an den Rand der Gesellschaft drängt.

Es ist keine einfache Geschichte, die der Autor hier präsentiert, und sie wird sicherlich polarisieren. Spannend ist sie dennoch, und sie hinterlässt einen aufmerksamen Leser mit vielen Fragen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen sowie eine Leseempfehlung für all jene, die sich auch auf eine etwas schwierigere Kost einlassen können.