Spannend und berührend

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biest Avatar

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Inhalt:

Polly McClusky ist eigentlich zu alt für den Teddybär, den sie überallhin mitnimmt. Die Elfjährige ist schüchtern, verträumt und eine Einzelgängerin. Ihren Vater kennt sie kaum, er ist seit Jahren im Gefängnis. Doch dann bricht er aus, um ihr das Leben zu retten, denn auf Polly ist ein Kopfgeld ausgesetzt.
Unvermittelt seht er vor ihr. Nate McClusky ist Anfang 30 und hat im Gefängnis ein Mitglied der Gang Aryan Steel umgebracht. Nate will nicht für die White Supremacists arbeiten. Der Anführer spricht ein Todesurteil über ihn und seine Familie aus, und die Aryan Steel sind ein mächtiger Feind.
Für Nates Exfrau kommt jede Hilfe zu spät, aber er ist rechtzeitig an der Schule seiner Tochter. Polly ist weit klüger als ihr Vater, eine Außenseiterin, die ihre Furchtsamkeit durch das Kampftraining mit Nate und die gemeinsame Flucht überwindet. Und Nate weiß, irgendwie muss er das Todesurteil gegen sich und seine Tochter aufheben lassen. Er muss die Gang zum Verhandeln zwingen.

Meine Meinung:

Einmal angefangen zu lesen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich hatte es an einem Tag durch.
Die einzelnen Kapitel sind so aufgeteilt, das man aus Sicht jeder Person Einblicke in die Geschehnisse bekommt. Dabei hat mir besonders die Entwicklung zwischen Polly und Nate gefallen. Polly kennt ihren Vater kaum, als dieser auftaucht und sie mitnimmt. Sie lässt sich aber auf ihn ein und er sich auch auf sie. Man kann sehr schön beobachten wie sie sich einander annäheren. Anfänglich wirkt Polly wie von einem anderen Stern, spricht über ihren Teddy, der sie überall hin begleitet, zu Nate. Durch das Kampftraining und die gemeinsamen Überfälle wird ihre Verbindung zueinander aber immer enger.
Nate, eigentlich als böse beschrieben, wirkte auf mich eher sympathisch und sein Handeln ließ sich für mich auch sehr gut nachvollziehen, auch wenns eher illegaler Natur war.
Auch die anderen Figuren waren schön gezeichnet und vielschichtig.
Die Geschichte an sich ist doch eher ungewöhnlich und an manchen Stellen auch nicht ganz realistisch, aber die Spannung bleibt von Anfang bis Schluss hoch.
Das Cover gefällt mir und passt sehr gut zu dieser Geschichte.
Der Schreibstil war angenehm, mit Gangsterslang versehen, typisch amerikanisch und ließ sich super lesen.

Zum Autor:

Jordan Harper wurde 1976 in Missouri geboren. Er war Musikjournalist, Filmkritiker und Fernsehautor. Als Drehbuchautor war er u.a. Lead Writer bei den Fernsehserien „The Mentalist“ und „Gotham“. Zurzeit lebt er in Los Angeles und arbeitet am Drehbuch von „Die Rache der Polly McClusky“. Er wird außerdem das Script zur TV-Serie "L.A. Confidential" schreiben.

Fazit:

Ein tolles Buch über eine außergewöhnliche Vater-Tochter-Beziehung. Unbedingt lesen.