Die Übernahme

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wal.li Avatar

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Mit großer Spannung habe ich dieses Buch erwartet. Ich habe etliche der Winter-Romane des Autors gelesen und die meisten fast verschlungen.
Der neue Roman des Autors ist nicht mit den anderen Büchern zu vergleichen, da es sich nicht um einen Polizeikrimi handelt. Wie schon auf dem Titel zu erkennen, handelt es sich um einen Thriller.
Ein Mann wird von seiner Vergangenheit eingeholt. In jungen Jahren hat der Schwede Verbindungen zur spanischen Eta gehabt, konnte aber fliehen. Lange Jahre lebte er unter anderem Namen in Schweden, hat inzwischen Frau und zwei Kinder. Ungläubig und entsetzt ist er als die Vergangenheit sich seiner und schlimmer noch auch seiner Familie bemächtigt. Kann es aus dieser Zwickmühle eine Befreiung geben.
Fast atemberaubend liest sich dieses Buch, beinahe ungläubig erfährt man, wie einem das eigene Leben aus der Hand genommen wird, wie man sich von allen Seiten bedroht fühlt und dennoch versucht, den Kopf oben zu behalten, um die Familie zu retten. Eine Reise, die man eigentlich nicht unternehmen möchte.
Dennoch muss ich gestehen, dass ich keine Nähe zu den Protagonisten aufbauen konnte. Zu kühl und zu noir empfand ich diesen Roman. Ich hatte den Eindruck, es wird das Ende eines Lebensabschnitts beschrieben und ein Neubeginn ist nicht in Sicht. Auch wenn der Auslöser aus der Sicht desjenigen, der die Aktion startet vielleicht verständlich ist, entspricht es doch nicht meinem Verständnis Rachegedanken so lange zu hegen. Und somit fehlt es mir auch an Verständnis gegenüber der ganzen Situation. Andere Leser haben hier sicher eine andere Sichtweise oder einen anderen Blickwinkel.
Für mich bleibt als Fazit ein fesselnder Thriller, der soviel Anspannung erzeugt, dass man geneigt ist, ihn in einem Rutsch zu lesen, um zu wissen wie es ausgeht, der mich inhaltlich aber nicht überzeugt hat.