Die Regenbogentruppe

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monerl Avatar

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Als ich das Cover des Buches gesehen habe, war für mich klar, dieses Buch möchte ich lesen! Das hintere Kind sieht so selig aus, dass ich schon sehr gespannt auf die Leseprobe war.
Eine Geschichte, in der ich keine Spannung erwartete, fesselte mich von Anfang an. Die ärmsten Kinder eines indonesischen Dorfes haben ihren ersten Schultag. Ob er jedoch stattfindet, hängt davon ab, dass bis 11 Uhr zehn Kinder eingeschult werden wollen. Obwohl diese Schule keine Gebühren erhebt können sich viele Dörfler der Insel nicht leisten ihre Kinder dorthin zu schicken, da sie sie als Hilfen im Haushalt und zum Geldverdienen benötigen. Ein paar Eltern jedoch sitzen nun an diesem ersten Schultag aus verschiedenen Gründen auf der Bank und hoffen, dass "ein Wunder" geschieht, und doch noch ein Schüler auftaucht, denn sie sind nur neun.
Die 15-jährige Lehrerin, dessen größter Wunsch zu platzen scheint, hat mich in dem kurzen Text bereits berührt. Sie ringt um Fassung, denn es ist nach 11 Uhr und es fehlt nur ein Schüler. Als schließlich verspätet der rettende Zehnte angehinkt kommt, ist das Glück der Schüler, Eltern, Lehrerin und Rektor unermesslich.
Einer der Schüler, Lintang, hat eine sehr weiten weg zur Schule. Täglich muss er 40 km Weg überwinden, um zur Schule und wieder nach Hause zu kommen. Dies hindert ihn jedoch nicht immer pünktlich der Erste zu sein. Sein Wissensdurst ist groß und er lernt schnell, sodass er schon nach fast einem Monat schreiben kann und das Formular für seinen Vater ausfüllt. Ohne Scham stand er zu seinem einfachen Vater, der zu Schulbeginn bekannt hatte, dass er ein Analphabet ist.
Aber nicht nur die Schule und die Eifrigkeit der Schüler sind Themen, die diese Geschichte ausmachen. Auch zwischenmenschliche Bande entwickeln sich unter den Schülern sowie, im Laufe des Erwachsenwerdens, auch mit Mädchen, die dem Leser den Wunsch nahebringen, die volle Geschichte dieser besonderen Regenbogentruppe zu erkunden und zu erfahren. Ein Satz, der mein Interesse schürte: "Ich ahnte nicht, dass in diesem Augenblick ein geheimnisvolles Schicksal durch den elenden Laden schwebte, sich um mich wand und auf Gedeih und Verderb Besitz von mir ergriff." ... "Es war Liebe auf den ersten Blich."
Der Autor umringt die Geschichte mit Blumen und Pflanzen, die auf unterschiedliche Weise das Leben in dem armen und tristen Dorf begleiten. Ich bin fasziniert! Diese Buch hat es verdient gelesen zu werden.