Die Reise der Amy Snow

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cellissima Avatar

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England im 19. Jahrhundert: Amy Snow wird nach ihrer Geburt von ihrer Mutter im verschneiten Wald ausgesetzt und gerade noch rechtzeitig von der kleinen Aurelia Vennaway entdeckt und gerettet.
Aurelias Mutter ist alles andere als begeistert und will das Kind schnell wieder loswerden, doch Aurelia besteht darauf, dass Amy bleiben darf - und so dulden Aurelias Eltern ihr zuliebe das verhasste Mädchen.
Amy und Aurelia stehen einander sehr nahe, sind wie Schwestern.
Doch Aurelia ist krank, sie stirbt früh - und Amy wird nach ihrem Tode sofort von Hatville Court, dem Anwesen der Familie, gejagt.
Im Gepäck hat sie einen Brief ihrer geliebten Freundin, den diese vor ihrem Tode schrieb und einem Bediensteten aushändigte, mit der Bitte, ihn an Amy weiterzureichen.
Diese folgt der Spur in dem Brief - und gelangt zu einem weiteren Brief.
So führt Aurelia Amy durch ganz England, lässt ihr gemeinsames Leben Revue passieren, schreibt Amy, was sie zuletzt denkt und fühlt, vertraut ihr Dinge an ... und offenbart ihr am Ziel im allerletzten Brief ihr letztes, größtes Geheimnis!

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Die Geschichte ist hervorragend geschrieben, liest sich flüssig und wartet mit viel Atmosphäre des viktorianischen Englands auf.
Gerade die Beziehung der beiden Mädchen und später jungen Frauen wird sehr ausführlich behandelt, detailliert und gefühlvoll beschrieben.
Dank des Epilogs hat der Leser sofort einen Überblick über die Ausgangssituation, bevor Amys Reise beginnt.
Station für Station, Brief für Brief erfährt man dann mehr über die Vergangenheit. Wie ein Mosaik setzt sich nach und nach alles zusammen, wird zu einem großen Ganzen.
Dadurch, dass Amy und damit auch der Leser nur etappenweise mehr erfährt, baut sich auch die Spannung Stück für Stück auf.

So schön das Buch also ist - Manches (gerade das Ende) wirkt leider etwas konstruiert, auch gibt es die ein oder andere Länge.

Insgesamt aber wiklich ein schönes Buch für alle, die historische Romane und speziell solche, die im England vergangener Jahrhunderte angesiedelt sind, lieben!