Alles was sie wollten, war ein Abenteuer zu erleben

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nadines_buecher Avatar

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Ein Buch, das mit seinem Ende beginnt. Das Ende erinnert stark an Thelma und Louise und Knockin' on Heaven's Door, allerdings erfährt man das wirkliche Ende dann doch wieder nicht. Es wird elegant eingeleitet und es werden Andeutungen eines Brandes gemacht.
Val Reed und ihre 13-jährige Tochter Rosa Reed und der 12-jährige Bobby Nusku sind einen Sommer lang gemeinsam mit Hund Bert in einem Bibliothekslaster umhergefahren, finden sich nun an einer Klippe in Südengland wieder. Wie wird der Showdown aussehen? Val und Bobby gestehen sich im Laster ihre Liebe, Val schickt jedoch die beiden Teenager nach draußen, wo die Polizei bereits auf sie wartet, um ein Eis zu kaufen. Geht der Laster mit Val in Flammen auf?
Im zweiten Kapitel, das sogleich das erste Kapitel der Geschichte ist, erfährt man vom trostlosen Leben das Bobby Nusku fristet. Offensichtlich wird er von seinem Vater geschlagen, von Klassenkameraden gemieden. Es wird nicht recht klar, ob seine Mutter vom Vater erschlagen wurde oder ob sie Ehemann und Sohn noch lebendig verlassen konnte. Für seine Mutter versucht Bobby das Haus so wie sie es kannte zu erhalten, auch wenn sich die neue Freundin seines Vaters, Cindy, eine schrille ungelernte Friseurin, allmählich breit macht. Doch auch sie ignoriert den Jungen, der autistische Züge aufweist, da er alles genau zählt, die Haare seiner Mutter einsammelt, Zeichnungen des Hauses anfertigt und in einer Akte für die Mutter aufbewahrt als wolle er konservieren, was durch ihren "Weggang" nun langsam verändert wird. Einziger Freund, den Bobby gewinnen kann, ist sein Mitschüler Sunny, der ebenfalls ein Einzelgänger zu sein scheint und Mitleid mit Bobby hat. Für Bobby möchte sich Sunny in einen Cyborg verwandeln und ihn - wie Terminator - vor den anderen beschützen. Jedoch hat Sunny dermaßen irre Ideen, dass Bobby an seinem Verstand zweifelt, aber die Gesellschaft des anderen Jungen genießt, der bei einer alleinerziehenden Mutter aufwächst und von seinem Vater nur eine Reihe von Action- und Kriminalfilmen besitzt.
Die Leseprobe beeindruckt durch liebevolle, philosophische Anflüge wie "so was wie ein Ende gibt es nicht", dass wenn kein Happy End in Sicht ist eben die Geschichte dann endet, wenn gerade alles gut ist oder dass Bobby einen Freund braucht, egal in welcher Form oder Farbe. Die Protagonisten sind wundervoll chatakterisiert und entfalten sich sicherlich im Rahmen der Story weiter. Eine wahre Freude, schon allein die wenigen Seiten zu lesen!