Schön, traurig und lustig

Was sich in der Beschreibung erst mal als lustiger Roadmovie darstellt, wirkt aber zu Beginn der Leseprobe wie eine dramatische Familiengeschichte - oder zumindest etwas in dieser Art. Kinder wurden offenbar entführt, wenn auch nicht gegen ihren Willen, und die Polizei versucht seit Monaten, ihrer habhaft zu werden. Nun sitzen alle im Bücherbus an einem Abgrund, eingekesselt von der Polizeit - und irgendwie kann es wohl kein gutes Ende nehmen... Das zweite Kapitel berichtet von der Freundschaft zweier Jungen, von denen einer Teil der Gruppe im ersten Kapitel ist. Witzig, amüsant und phantasievoll wird erzählt, wie sich die Beiden annähern, wenn auch aus einer Notsituation heraus. Beide sind eher arm und der eine ist der Prügelknabe für manche der älteren Jungen an der Schule. Doch wenn sie beide zusammenhalten...
Während ich das erste Kapitel eher bedrückend und traurig empfand, war ich von dem zweiten völlig begeistern und amüsiert. Wie die Sunnys Phantasie mit ihm durchgeht und er voller Schrecken durch seinen imaginären Tunnel rennen will und stattdessen an die Wand knallt - ich habe die Szene zweimal gelesen, weil ich sie einfach toll fand. Nicht aus Schadenfreude, sondern weil seine Vorstellungskraft so von ihm Besitz ergriffen hatte, dass er zuguterletzt "gegen die Wand prallte, fiel bewusstlos zu Boden und blieb dort mit ausgestreckten Armen und Beinen liegen, von oben bis unten mit schwarzer Farbe
bedeckt." Ich bin mehr als neugierig, wie es mit den Beiden weitergeht, weshalb ich natürlich gerne mitlesen würde ;-)