Eine äußerst skurrile Reise mit einem Bücherbus

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gisel Avatar

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Bobby Nusku ist zwölf Jahre alt. Seine Mutter ist verschwunden, er vermisst sie sehr und sammelt verschiedene Sachen, bis sie wiederkommt. Zu Hause erlebt der Junge viel Gewalt von seiten des Vaters und Unverständnis von dessen neuer Lebenspartnerin. Auch in der Schule ist er zum Außenseiter geworden und wird von anderen Kindern schikaniert. Eines Tages lernt er Rosa und deren Mutter kennen. Bei ihnen lernt er die Wärme einer Familie und das Behütetsein kennen, das er seit dem Verschwinden seiner Mutter vermisst. Doch dann müssen alle drei mit dem gestohlenen Bücherbus flüchten. Es beginnt eine abenteuerliche Fahrt durch Großbritannien, der sich auch Joe anschließt. Unterwegs finden sich alle vier zusammen und würden am liebsten als Familie zusammenbleiben…
David Whitehouse fabuliert eine gelungene Geschichte über seine vier Protagonisten zusammen, die sich im Laufe der Erzählung immer weiter steigert bis zu dem überraschenden Ende. Dabei beginnt er zunächst mit dem Ende der Geschichte und steigt auf den letzten Seiten noch einmal dort ein, um die Geschichte zu einem passenden Abschluss zu bringen. Die Geschichte ist aus Bobbys Sicht erzählt, und genau das lässt dem Leser manchmal das Blut in den Adern gefrieren. Wie sehr gönnt man doch den vieren ein Happy End, dabei ist es überhaupt nicht in Sicht! Letztendlich ist es Bobby, der eine Lösung findet, passenderweise ist es eine Geschichte, die ihm die Idee dazu liefert, denn Bücher sind Lebenshilfe in der Not.
Ein äußerst einfühlsames, brillant geschriebenes Buch, das seine Protagonisten in manch skurrile Situation bringt und damit ein exquisites Lesevergnügen mit einem gehörigen Schuss Spannung bietet. Der Leser erlebt die Reise quasi als blinder Passagier mit, fiebert mit bis zum Schluss, sprichwörtlich bis zur letzten Seite. Es gibt nicht viele Bücher, die ich immer wieder lesen möchte – dieses gehört auf jeden Fall dazu!