Eine Familie

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sacrileg Avatar

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David Whitehouse schreibt in dieser wunderbaren und fantasievollen Geschichte über die Macht der Geschichten, der Bücher und die Familie. Er zeigt dem Leser auf, dass Familie vor allem die Menschen sind, die einen bedingungslos lieben und dass alle für einen da sind.
Der junge Bobby lebt mit seinem Vater und dessen Freundin Cindy in einem Häuschen in einer Stadt in England. Den tödlichen Autounfall seiner Mutter hat er noch nicht verarbeitet und so bereitete er alles für die Rückkehr seiner Mutter vor, sammelt alles und legt Akten an. Seine Beziehung zu seinem Vater ist seit dem Unfall noch schlimmer geworden und so wird er oft vernachlässigt und geschlagen. Auch in der Schule wird er geschlagen und gehänselt außer von seinem einzigen Freund Sunny, der sich für ihn in einen Cyborg verwandeln will. Doch plötzlich muss Sunny mit seiner Mutter umziehen und Bobby steht völlig alleine da. Beim Herumstromern durch seine Stadt trifft er auf das kleine behinderte Mädchen Rosa und freundet sich schnell mit ihr an, da sie auf ihre direkte Art und Weise zeigt, wie sehr sie Bobby mag. Als er dann noch ihre Mutter Val kennen lernt und diese ihn ebenfalls in ihr Herz schließt ist Bobby zum ersten Mal seit langem wieder wirklich glücklich und weiß was es bedeutet eine Familie zu haben. Doch sein Vater will ihm dieses Gefühl nicht gönnen und zwingt ihn wieder in sein Haus, Rosa wird darauf noch mehr gehänselt und auch Val muss üble Gerüchte spüren. Als Bobby wieder einmal verprügelt wurde beschließen Val, Bobby und Rosa mit dem Bibliotheksbus durchzubrennen. Sie packen alles ein und gehen auf die Reise quer durch England auf Abenteuerreise. Unterwegs treffen sie den Exsoldaten Joe, der ebenfalls einen schrecklichen Vater hat. Mit ihm ist ihre seltsame Familie perfekt und es könnte Friede, Freude, Eierkuchen sein, doch die Polizei ist ihnen auf den Fersen und droht sie einzuholen.
Whitehouse schreibt sehr fantasievoll und mit einem schönen Hauch von feinem Humor. Er versteht es ernste Themen schön und leicht lesbar zu verarbeiten und schärft so das Bewusstsein für die eigenen Umgebung und das eigene Verhalten seinen Mitmenschen gegenüber. Es macht wirklich Spaß seine kleinen Geschichten in dieser großen Geschichte zu lesen. Auch die Umschlaggestaltung ist wirklich schön fantasievoll und macht Lust das Buch direkt aufzuschlagen. Man möchte es dann bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen.
Ein wirklich gelungenes Buch.