Gute Idee - mittelmäßige Umsetzung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bookaholic.aurora Avatar

Von

Was wäre, wenn es das Deutschland wie wir es kennen gar nicht geben würde? Was wäre, wenn die 1949 gegründete DDR das gesamte deutsche Gebiet, mit Ausnahme von Westberlin, auch heute noch umfasst? Mit diesem Gedankenexperiment beschäftigt sich Maxim Voland im Buch „Die Republik“. Wir begleiten Gustav Kuhn, einen MfS-Oberst, Cristopher, einen französischen Übersetzer zu Besuch bei seiner Familie in der DDR, und die britische Agentin Harper, inmitten eines funktionierenden Sozialismus. Die DDR ist eine Weltmacht und alles scheint perfekt, als plötzlich eine Giftgaswolke losgeht.
Die Idee hinter der Geschichte ist Klasse. Eine wunderbare „Was-wäre-wenn-Geschichte“ die eindrucksvoll zeigt was Sozialismus bedeuten kann. Dennoch muss ich sagen, dass es mir ein bisschen zu viel Blut und Tod war. Ich hatte das Gefühl, dass in jedem Kapitel mindestens 10 Leute sterben, was nicht unbedingt notwendig für die Geschichte war. Ansonsten war der Inhalt top und sehr spannend. Schwierig ist es jedoch, wenn man sich nicht sehr gut mit dem geschichtlichen Aspekt auskennt. Es war meiner Ansicht nach sehr viel, dass man nicht versteht, wenn man es nicht schon weiß und ich hätte mir hier noch etwas mehr Erklärung gewünscht.
Was einem bei dem Buch sofort ins Auge springt ist das leuchtende Cover, was mir sehr gut gefällt und mich sofort angesprochen hat. Der Schreibstil des Autors war auch nicht schlecht, jedoch nicht besonders.
Insgesamt war die Idee sehr gut, an der Umsetzung kann man aber noch arbeiten. Ein bisschen weniger Tod, dafür ein bisschen mehr Erklärung und meine Bewertung wäre noch besser ausgefallen. Für alle, die sich aber sehr für die deutsche Geschichte interessieren, ist es meiner Meinung nach das perfekte Buch.