Hätte ich mir sparen können

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Rezension zu »Die Republik« von Maxim Voland

Diesen Thriller habe ich im Rahmen einer Buchverlosung auf Netgalley gewonnen. Die gebundene, 528-seitige Ausgabe mit der EAN 978-3-492-07071-3 kostet 22.00 € und erschien am 26. Oktober 2020 bei Piper.

Europa, 1949: Die neu gegründete DDR umfasst nach einem unglaublichen Coup das gesamte deutsche Staatsgebiet, mit Ausnahme des westlichen Teils von Berlin. Gegenwart: Die DDR ist führende europäische Macht – ein hochmoderner Überwachungsstaat mit einem glücklichen Volk. So scheint es. Während internationale Agentenorganisationen im autonomen West-Berlin ihre Pläne schmieden, wird die DDR von einem furchtbaren Vorfall erschüttert: Über den Platz der Akademie zieht eine Giftgaswolke und fordert zahlreiche Tote. Ein Unfall? Ein Anschlag? Welche Macht steckt dahinter? Ein desillusionierter Stasi-Oberst, der französische Dolmetscher Christopher und die junge DDR-Bürgerin Alicia geraten in eine Verschwörung gigantischen Ausmaßes, die das Ende Europas bedeuten könnte.

*MEINUNG*
Cover, Titel. Klappentext sowie die umfangreiche Leseprobe versprachen einen brisanten, adrenalingeschwängerten Politthriller, darum war mein Interesse auch anfangs geweckt, weil der Schreibstil recht salopp und die Handlung nachvollziehbar war. Im Grunde hatte ich den Eindruck, dass der Autor sehr gut recherchiert hatte, aber mit jedem weiteren Kapitel wurde die Handlung entschleunigt und meine anfängliche Begeisterung schwand dahin bis sie komplett zum Erliegen kam.

Drei voneinander unabhängige Handlungsstränge werden zum Ende hin miteinander verbunden. Klischees nehmen überhand. Das letzte Drittel habe ich nur noch überflogen, weil ich mich nicht mehr auf die eigentliche Botschaft des Autors konzentrieren konnte. Das Szenario entpuppte sich nicht mehr als politisch motiviert, sondern Gewalt stand auf dem Stundenplan. Zum Ende hin hatte der Roman nichts mehr mit Thriller zu tun, sondern man stand vor der Frage: Was wäre wenn und hätte, hätte Fahrradkette ... nun einige Verschwörungstheoretiker wie ich könnten meinen: Siehe da, eigentlich befinden wir uns schon mittendrin.

*FAZIT*
Das Buch ist anders als erwartet. Ich bin enttäuscht, obwohl mir die Vermarktung gut gefällt. Schade.


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