interessantes Gedankenspiel, was aber schwächelt

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sommerkindt Avatar

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Auf dem Gebiet der DDR genauer gesagt in Ost-Berlin kommt es zu einem Giftgasanschlag, bei dem sowohl in Berlin-Deutschland als auch in der DDR, einige hundert Menschen sterben. Schnell setzen sich Geheimdienste wie BND, MI6 und CIA zusammen. Auch die Stasi bleibt nicht untätig. Bald steht fest bei dem Giftgas handelt es sich um alte Bestände der Nazi-Zeit bzw. der Russen. Doch die Geheimdienste graben tiefen und stoßen auf Hinweise das da noch mehr fast vergessenes Giftgas auf dem Gebiet der DDR schlummert. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Denn ihr Gegner ist mächtig, sehr mächtig und zieht alle Register. Ein junger Übersetzer, der seine Familie in der DDR besucht, gerät mit seiner Cousine zwischen die Fronten. Fast ihre ganze Familie wird niedergemetzelt, um an eine alte Karte zu kommen. Um die Mörder zu fassen, hetzen die beiden Cousins diesen hinterher ohne zu ahnen in was sie da hineingeraten. Nach einer halsbrecherischen Fahrt mit heftigen Schusswechsel und vielen Toten, kassiert die Stasi die beiden ein. Kuhn ein Ermittler mit weitreichenden Befugnissen vernimmt die beiden. Auch er befindet sich bereits auf der Spur des vergessenen Giftgases. Der junge Übersetzer hat sich bei der Flucht die Karte gut einprägen können und weis nun wo das Versteck ist. Doch der Deal mit der Stasi ist schwierig. Kuhn lässt sich jedoch darauf ein und wird unter Verstärkung von Spezialkräften der NVA zu einem alten Stollen begleitet. Jedoch geraten sie in einen Hinterhalt, der von der jungen MI6 Agentin vereitelt wird, die sich illegal in die DDR geschleust hat. So stoßen sie auf eine riesige Lagerstätte von verschiedenen Giftgasen und auf Hinweise auf die letzte Wunderwaffe der Nazis, die nach Berlin transportiert werden sollte. Zur gleichen Zeit finden Verhandlungen zwischen Berlin-Deutschland und der DDR statt. Kuhn und MI6 läuft die Zeit davon, der ihr Gegner plant nichts anders als die schwarze Sonne eine Atombombe in Berlin zu zünden, und sich so den letzten Rest der BRD einzuverleiben.

Der Autor begibt sich zusammen mit dem Leser auf ein Gedankenexperiment, in der die DDR ein recht erfolgreicher Staat ist sowohl technologisch aus als wirtschaftlich. Jedoch auch mit den bekannten Schattenzeiten mit Spitzel und Stasi. Nur umfasst das Gebiet der DDR nicht nur Ost-Deutschland und die Hälfte von Berlin, nein die DDR umfasst bis auf einen kleinen Teil von Berlin auch das heutige West-Deutschland.
Der Autor hat nicht nur ein flüssigen Schreibstil sondern sich auch sehr gut mit dem DDR Sprachgebrauch, Marken als auch Ideologie auseinander gesetzt. Aber auch mit den allgemeinen Waren und den Faden weiter gesponnen, welche technologischen Innovationen, die DDR Wirtschaft hätte hervorbringen können.

Im gesamten Roman kreisen zwei Handlungsbögen umeinander und treiben die Handlung so voran. Die Handlung lebt von Schießereien, Blutvergießen und Geheimdienst- und Agenteneingriffen. Anfangs hat mich die Handlung noch richtig gepackt und gefesselt, doch dann als sich Schießerei an Schießerei reihte und die Toten sich regelrecht stapelten, kam es mir immer mehr vor wie immer wieder neuer alter aufgegossener Kaffeesatz. Die gleiche Szene wurde immer wieder wiederholt nur in einer anderen Gegend. Das Prinzip jedoch blieb gleich. Das große Finale jedoch in der eine Atombombe eine nicht unwesentliche Rolle spielt fand ich gut getroffen. Auch der Fakt am Ende das System funktioniert.

Am Anfang hatte ich meine liebe Not die ganzen Figuren richtig zuzuordnen. Doch nach einer Weile hatte ich das mit der Zuordnung gerafft. Ausgearbeitet waren die Figuren alle ganz gut. Nur die beiden Cousins Müller und Mueller da hätte ich mir gerne etwas mehr gewünscht.

Fazit: Ein interessantes Gedankenspiel, bei dem der Autor viel Liebe für Details gezeigt hat und man seine gründliche Recherchearbeit dem Roman anmerkt. Die Handlung lebt von jeder Menge Action, Gewalt und Blutvergießen. Ansonsten hat der Autor einen wirklich guten Roman abgeliefert. Lesen lohnt sich hier auf jedenfall.