Mit Schwächen aber überraschend spannend

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Maxim Voland liefert mit "Die Republik" trotz ein paar Schwächen einen soliden Roman. Interessanterweise war das kontrafaktische Setting des Buches für mich am überzeugendsten - wobei ich im Vorhinein gerade hier skeptisch war. Voland liefert eine interessante Interpretation davon, wie eine "Supermacht DDR" in der heutigen Zeit aussehen könnte. Die Handlung ist an sich stringent, beinhaltet jedoch ein paar kleinere Potholes oder Annahmen, die ich in dem gegebenem Setting für eher unrealistisch halten würde. Diese halten sich jedoch in Grenzen und reißen einen nicht aus der Handlung.

Die Handlung folgt manchmal einem eher absehbaren Muster von: Ermittler folgen Hinweis, am Hinweisort kommt es zu einer Schießerei, aus der Schießerei ergeben sich neue Hinweise. Gerade in den Action-geladenen Sequenzen hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Handlung zwar so erzählt war, dass ich grob allem folgen konnte aber im Zweifel nicht ganz sicher war, wie Person A jetzt an Ort B gelangt ist.

Insgesamt sind diese Schwächen jedoch vertretbar und werden gerade durch das spannende und gut durchdachte Setting ausgeglichen, sodass ich das Buch irgendwann tatsächlich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wer ein literarisches Meisterwerk erwartet, wird hier wohl eher enttäuscht. Aber wer einen soliden Thriller in einem spannenden Setting möchte, kann hier auf jeden Fall zugreifen.