Spionage und Umsturzpläne in einer DDR der Gegenwart

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alicii Avatar

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Der Grundgedanke dieses Buches hat mich sofort begeistert - was wäre, wenn es komplett anders gelaufen wäre? Nachdem sich Autoren diese Frage bereits im Hinblick auf den Ausgang des 2. Weltkriegs und eines weiterhin existierenden 3. Reiches gestellt haben, beschäftigt sich Maxim Voland mit einem nicht minder interessantem Thema - einer bis heute existierenden DDR, die sich auch auf die Bundesrepublik mit Ausnahme Westberlins erstreckt. Spannendes Grundsetting!

Man spürt, wieviel Recherchearbeit diesem Roman vorangegangen ist - der Autor entwirft das Bild einer technologisch und wirtschaftlich mehr als wettbewerbsfähigen DDR und greift dabei einerseits bereits existierende Marken und Begriffe auf, andererseits entwickelt er plausible Ideen, zu welchen Entwicklungen und neuen Produkten es hätte kommen können.

Die Handlung beginnt vielversprechend, konnte aber phasenweise dem besonderen Setting nicht gerecht werden. Die Geschichte verfiel in allzu bekannte Handlungsmuster und am Ende der vielen Schießereien standen stets viele Tote. Es hätte gereicht, den Fokus auf das Zusammenspiel der verschiedenen Geheimdienste und deren Intrigen und Ränkespiele zu legen.

Trotzdem ein sehr empfehlenswertes Buch, was durchaus dazu einlädt, über unser aktuelles politisches System und den Weg dahin nachzudenken.