Eine Rabenfamilie, ein Schlossgespenst und andere Katastrophen

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ayasha Avatar

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Arme Hetty! Sie scheint eine Seele von Mensch zu sein, aber ihre Familie sieht sie nur als Ehefrau und Mutter, die gefälligst ihre Pflichten zu erfüllen hat. Und dann scheinen fast alle ihren Geburtstag vergessen zu haben oder es ist ihnen schlichtweg nicht wichtig. Das ist schon sehr frustrierend und als Leser kann man deshalb gut verstehen, dass sie sich nach reiflicher Überlegung – und vor allem auch durch die Aufmunterung durch ihre Freundin Pippa – die Gelegenheit beim Schopf packt und zu ihrem Grossonkel Maxwell reist, um ihn zu pflegen, aber hauptsächlich um Abstand von ihrer verfahrenen Situation zu bekommen. Doch leider empfängt sie ihr schrulliger Onkel auch nicht mit offenen Armen und die ersten Katastrophen lassen nicht lange auf sich warten. Und als Hetty dann auch noch das Schlossgespenst Rose kennen lernt nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Die Kurzfassung dieses Buches klingt nach einer lockeren Lektüre für zwischendurch und da ich ab und zu gerne etwas Entspannendes lese, bin ich voller Vorfreude zusammen mit Hetty nach Schottland gereist. Und ich wurde nicht enttäuscht. Durch den flüssigen Schreibstil der Autorin und die liebevoll gezeichneten Figuren habe ich mich rasch in der Geschichte wohlgefühlt. Und auch wenn das eine oder andere vorhersehbar war, habe ich das Buch immer wieder gerne zur Hand genommen, um zu erfahren, wie es mit Hetty und Rose weitergeht.
Kurz nach der Hälfte des Buches hatte ich den Eindruck, die Geschichte sei erzählt, als die Autorin mich dann doch noch mit einer unerwarteten Wendung überraschte. Einige Szenen fielen aufgrund der Heftigkeit ein bisschen aus dem allgemeinen Wohlfühlrahmen des Plots und konnten auch nur eine bedingte Spannung aufkommen lassen. Dennoch wollte ich die liebgewonnen Figuren nicht einfach so zurück lassen und ich musste wissen, wie es weiter geht.

„Die Rosen von Abbotswood Castle“ ist eine angenehm zu lesende Geschichte über eine Frau, die lernen muss, ihren eigenen Weg zu gehen. Alles in allem hat mich Hettys Geschichte gut unterhalten. Eine Leseempfehlung würde ich jedoch nur demjenigen aussprechen, der eine leichte, romantisch angehauchte Lektüre für Zwischendurch sucht.