leichter Frauenroman mit romantisch-spannender Note

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
borstelmaus Avatar

Von

Die Covergestaltung weckt Vorfreude auf einen spannenden Roman mit historischem Hintergrund. Der Einstieg in die Geschichte um Hetty ist leicht und humorvoll geschrieben. Um den bis dato unbekannten, jetzt kranken Großonkel Max zu versorgen, begibt sich Hetty auf dessen Landsitz nach Schottland. Die Reise kommt ihr dazu ganz recht, denn bisher war sie wie selbstverständlich immer nur für die eigene Familie da. Leider sind die eigenen Interessen und Wünsche deshalb immer zu kurz gekommen, obwohl Hetty scheinbar alles hat, was man sich wünschen kann: erfolgreicher Mann, fast erwachsene Tochter, teures Auto, Großstadtleben in London… Also auf nach Schottland und Abbotswood Castle. Dort angekommen wird sie nicht von allen freudig empfangen, sondern gerät in Streitereien um das Erbe hinein, versucht nebenbei noch die eigene Ehe irgendwie zu retten und verliebt sich doch in den attraktiven Schreiner und benachbarten Freund des Schlossherrn. Das erwähnte Schlossgespenst Rose hat eine tragische Geschichte hinter sich und Hetty möchte ihr gern helfen, wobei ihr Jules hilfreich zur Seite steht. Nach einigen Seiten ist die Geschichte schon soweit erzählt, dass ich mich über die vielen verbleibenden Seiten schon wundere. Was soll jetzt noch kommen? Doch dann nimmt die Beziehung von Hetty und ihrem Ehemann Oliver eine dramatische Wendung, die ich am Anfang und der Leichtigkeit des Buches so nicht vermutet hätte. Dadurch wird noch einiges an Spannung erzeugt. Allerdings empfinde ich die Beteiligung des Gespenstes in diversen Szenen störend. Die Recherche zur Geschichte des Schlosses und den darin verlebten Jahrhunderten könnte man auch anders lösen und hat mich nicht so sehr angesprochen. Außerdem spielt Rose bei der Szenerie am Ende eine tragende Rolle, die auf mich nur lächerlich gewirkt hat, weil ich mir das nicht vorstellen kann. Dazu habe ich wahrscheinlich einfach eine andere Einstellung, was Gespenster betrifft. Aber das Buch liest sich flüssig und zum Ende hin immer dramatischer. Ein Buch für zwischendurch, bei dem man sich gedanklich nicht allzu groß anstrengen muss.