Romantische Schnulze

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lesekrokodil Avatar

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" Die Rosen von Abbotswood Castle" ist der dritte Roman dieser Art von der Autorin Alexandra Zöbeli. Diese schmeißt in ihrem hier alles ins Rennen, was das Genre zu bieten hat.
Schon das Cover lässt eine romantische, vorhersehbare Liebeskomödie erwarten. Bereits nach ca. 100 Seiten ist klar, wie das Ganze enden wird, und man fragt sich, was auf den restlichen rund 700 (!) Seiten noch alles passieren soll.
Doch die Leserin wird nicht enttäuscht. Von der unglücklichen Liebe, dem gewalttätigen Ehemann, einem charmanten, einfühlsamen Traummann, einem liebenswerten, unglücklichen Gespenst, einem kauzigen Schlossherren, einer wunderschönen Landschaft, einer zickigen Tochter, eine verstrittene Familie bis hin zur Mitgliedschaft in der russischen Mafia, ist alles dabei, was man sich nur vorstellen kann. Die Handlung ist zwar vorhersehbar, aber durchgängig mit immer wieder ansteigenden Spannungsbögen erzählt. Die einzelnen Ereignisse gehen fließend in einander über, oder stehen in engem Bezug, so dass die Leserin jederzeit folgen kann.
Der Roman ist sehr nett zum Lesen, wenn auch nicht gerade anspruchsvoll - was aber ja eigentlich auch nicht gewollt sein dürfte. Trotzdem, oder gerade deswegen kann man den "Wohlfühl-Roman" nicht zur Seite legen.
Der Schauplatz im Land der Rosamunde-Pilcher- und Inga-Lindström-Stories ist gut gewählt, und wunderschön beschrieben, man fühlt sich sofort heimisch. Die Figuren sind charakteristisch gut beschrieben, man kann sich gut in die jeweilige Person einfühlen. Natürlich sind manche Szenen haarsträubend unrealistisch und naiv. Aber hatte die Leserin nicht genau dieses erwartet?
Auch wenn es nicht mein absolutes Lieblingsgebiet ist, würde ich diesen Roman für gemütliche, verregnete Sonntagnachmittage jedem gerne empfehlen.