Bezaubernd

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mandel61118 Avatar

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Die junge Ärztin Liv verlässt fluchtartig Berlin, wo sie an der Charité arbeitet. Sie reist nach Bayern an den Starnberger See, wo sie kurz entschlossen den erkrankten Verwalter der Roseninsel für einige Wochen vertritt. Sie ist total abgeschnitten vom Dorf, was ihr nur recht ist. Lediglich der junge Johannes kommt gelegentlich mit dem Boot bei ihr vorbei, um ihr Lebensmittel zu bringen... Durch Zufall stößt Liv auf das Tagebuch der jungen Magdalena, die Ende des 19. Jahrhunderts auf der Roseninsel gelebt hat. Sie taucht in Magdalenas Schicksal ein ...

Die Roseninsel ist ein Roman, der einen in seinen Bann zieht. Die Atmosphäre auf der Insel ist geheimnisvoll-verwunschen und doch anheimelnd, sodass ich beim Lesen ständig den Wunsch verspürte, auch dort zu sein. Magdalenas Geschichte ist faszinierend, auch wenn sie fiktiv ist. Man kann der jungen Frau gut nachfühlen, wie es ist, unfreiwillig eingesperrt zu sein, vom wahren Leben abgeschnitten. Auch ihre Gesellschaftsdame, die Baronin von Zeiss, Gärtner Sepp und Hausmädchen Elisabeth sind gut getroffen und tragen dazu bei, diese ganz eigene Atmosphäre auf der Insel darzustellen.
Auch die Geschichte Livs, die in der Gegenwart spielt, ist fesselnd. Am Anfang ahnt man bereits, warum sie Berlin so plötzlich verlassen will. Ihr Wunsch nach Ruhe und Abgeschiedenheit ist sehr verständlich.
Der Roman wartet mit zwei wunderschönen Liebesgeschichten auf.
Ich finde, der Autorin ist es hier wunderbar gelungen, die herrliche Landschaft des Starnberger Sees mit geschichtlichen Gegebenheiten und einer romantischen Storyline zu verbinden.