Die Roseninsel - ein Lesevergnügen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bea20 Avatar

Von

Der Roman "Die Roseninsel" hat mir sehr gut gefallen. Das Schicksal zweier junger Frauen, die es Ende des 19. Jahrhunderts und in der Gegenwart auf die idyllische Roseninsel im Starnberger See verschlägt, wird sehr schön und dicht erzählt.

Liv, eine junge und erfolgreiche Berliner Ärztin, flieht nach einem tragischen Erlebnis kurzentschlossen an den Starnberger See, um auf der dortigen Roseninsel eine vierwöchige Krankheitsvertretung als Verwalterin zu übernehmen. Sie sucht auf der menschenleeren Insel Ruhe und Abstand und will jeglichen menschlichen Kontakt meiden. Bereits am zweiten Tag ihres Aufenthalts findet sie jedoch zufällig in der alten, leerstehenden Villa der Roseninsel ein verstecktes Buch, datiert im Januar 1913. Hierin erzählt Magdalena, die uneheliche Münchner Tochter des rechtmäßigen Königs von Bayern, ihre Lebensgeschichte. Von ihrem Onkel, dem Prinzregenten Luitpold, bei Nacht und Nebel auf die Roseninsel verbannt, führte sie dort ein unfreiwillig einsames Leben in der Obhut einer strengen Gesellschaftsdame und erlebte dennoch ein unverhofftes Liebesglück. Liv ist gefesselt von dem historischen Fund und der Geschichte.

Die Autorin versteht es, die beiden Lebens- und Liebesgeschichten von Liv und Magdalena geschickt und spannend zu verbinden. Niemals seicht oder unglaubwürdig, sondern fein und gut lesbar geschrieben. Ein Roman, den ich gerne weiterempfehle. Und das so warmherzig formulierte Nachwort der Autorin bleibt in Erinnerung, - ebenso wie der Wunsch, die Roseninsel und ihren historischen Rosengarten eines Tages einmal selbst zu besuchen.