Schöne Geschichte - jedoch ohne Tiefgang

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hasi84 Avatar

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Liv ist Ärztin in einer Notaufnahme, erfolgreich im Beruf, aber kurz vorm Burn-Out. Zusätzlich quälen sie Ereignisse aus der Vergangenheit, die sie sowohl in ihrem persönlichen, als auch in ihrem beruflichen Leben ziemlich hindern. Schließlich wird ihr alles zu viel und so kommt ihr ein seltsames Jobangebot sehr recht: Aufsicht auf der Roseninsel für einen Monat, Schwerpunkt Betreuung der Rosen eben dort. Da der Andrang auf diesen Job nicht groß ist, wird Liv mit offenen Armen empfangen und macht sich schon bald auf den Weg vom nördlichen Berlin ins ferne Bayern. Auf der Roseninsel lernt sie nicht nur viele botanische Grundlagen kennen, auch Johannes, der sie mit Lebensmittel versorgt, wird immer interessanter. Und schließlich entdeckt sie durch einen Zufall ein mysteriöses Tagebuch, das ihr die Geschichte von Magdalena aus dem 19. Jahrhundert näher bringt.

Das Buch ist in zwei Parallelwelten geschrieben. Wir dürfen Liv kennen lernen, ihr gestresstes Leben und wie sie sich schön langsam auf der einsamen Insel entspannt. Der zweite Erzählstrang handelt von Magdalena, die scheinbar verschwundene Tochter von König Otto. Schön langsam erfährt man, warum sie auf der Roseninsel ihr Dasein fristen muss, parallel dazu wird immer klarer, warum Liv so geworden ist und welche Geheimnisse ihre Vergangenheit verbirgt. Schließlich erfährt man auch viel Wissenswertes über die tatsächlich vorhandene Roseninsel im Starnberger See. Die Beschreibungen sind toll und man bekommt immer mehr den Eindruck, dass sich ein Besuch auf der Insel definitiv lohnen würde. Abgerundet wird die Erzählung durch die archäologischen Entdeckungen, die ebenfalls der Wahrheit entsprechen und die man tatsächlich auf der Insel finden kann. Die Autorin verknüpft die Realität mit einer schön durchdachten Geschichte. Das Buch lässt sich gut lesen, die Charaktere sind durchaus gut dargestellt, Liv und Magdalena kommen sehr sympathisch rüber. Manche spannende Elemente lassen einen das Buch nur ungern aus der Hand legen. Trotzdem fehlt der Geschichte doch etwas Tiefgang, um an ein Spitzenwerk heran zu kommen. Netter Zeitvertreib, der einen in eine schöne Welt versetzen kann – bietet schöne und ruhige Lesestunden in einer durchaus nicht einfachen Zeit.