Mord auf Sankt Pauli

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ger6892daerger Avatar

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Da ich das Buch als e-Book erhalten habe, kann ich zum Cover keine genaueren Angaben machen. Das Original zeigt eine Häuserflucht aus dem alten Hamburg.
Der Roman beginnt mit dem Mord an einer Hamburger Variete Tänzerin. Sie erkennt ihre Liebhaber anhand ihrer Bärte und genießt es, wenn sie als Kater verkleidet zu ihr kommen. Mit diesem Mordfall wird der junge Polizist Heinrich Hansen beauftragt, der frisch von der Marine entlassen in seiner alten Heimatstadt Hamburg einen Posten bei der Polizei bekommt. Er tut sich am Anfang schwer mit der Polizeiarbeit, bekommt aber Hilfe und Unterstützung von einem älteren Kollegen, Herrn Lehmann. Man hat aber von Anfang an das Gefühl, dass mit Lehmann etwas nicht stimmt und er irgendwie in den Fall verwickelt ist. Nach einigen Misserfolgen und Verwicklungen gelingt es Hansen, den Fall zu lösen und auch Lehmanns Rolle aufzuklären.
Die Haupthandlung wird immer wieder durch Rückblenden in Heinrichs Vergangenheit unterbrochen. Wir erfahren von seiner Kindheit, seiner Familie und seinen Freunden, die er beim Mordfall wieder trifft als Erwachsene. Leider sind diese Zwischenkapitel nicht gekennzeichnet, so dass man immer wieder Schwierigkeiten hat festzustellen, in welcher Zeitebene man sich gerade befindet. Die fortlaufende Erzählung wird dadurch immer wieder unterbrochen und die Spannung auf die Lösung des Falles eher zerstört.
Gut fand ich die Milieuschilderungen aus dem Hamburg des letzten Jahrhunderts, als die Kriminaltechnik gerade in den Anfängen steckte, z.B. werden recht anschaulich die Anfänge der Daktyloskopie geschildert. Auch die Charakterisierung der Hauptperson ist gut gelungen und in sich stimmig. Man erhält einen guten Einblick in die Gesellschaft und in das Leben im damaligen Hamburg.
Insgesamt kann das Buch allen empfohlen werden, die eine nicht zu anspruchsvolle Lektüre suchen und die sich über die Gesellschaft im letzten Jahrhundert auf eine leicht lesbare Art informieren wollen.