Annäherungsversuche

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clara_fall Avatar

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Die nachlassende Gesundheit der Mutter ist Grund für das Eintreffen der Schwester und Tochter von Grete, die als älteste Tochter vor Ort alles versorgt. Im Umgang mit der verbitterten Mutter bleibt ihr nur als Rückzugsort ihre Arbeit als Vogelwartin, die sie mit Herzblut ausübt. Manchmal wünschte sie sich ein engeres Verhältnis sowohl zu ihrer Schwester, die sie durch ärmliche Jahre hindurch stets beschützt hat, als auch zu ihrer Tochter, die sie schon in jungen Jahren bekommen hat und weshalb sie oft den Anfeindungen der Dorfbewohner ausgesetzt waren. Nun kommen sie notgedrungen unter einem Dach zusammen und die Gelegenheit für eine gemeinsame Aussöhnung wäre da ...

Romy Fölck ist als Krimiautorin bekannt, bisher habe ich aber noch keines ihrer Bücher gelesen. Weil dieses Buch bisher viel Lob geerntet hat, wollte ich mich selbst davon überzeugen, was mich hier erwartet. Ich kann diese positiven Meinungen nur bestätigen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailiert, lebhaft und abwechslungsreich. Man spürt eine tiefe Verbundenheit zur Natur und umfangreiche Menschenkenntnis. Dieses Buch hier möchte viel Menschlichkeit vermitteln, zeigt die Schwächen und Abgründe jeder einzelnen Figur, aber auch gleichzeitig Brücken, die es möglich machen, trotzdem zu vergeben und liebevoll als Familie verbunden zu sein. Das alles gefällt mir außerordentlich gut. Die Handlung ist sehr realistisch, die Rückblicke in die Vergangenheit sind nachvollziehbar und die zaghaften Annäherungsversuche bewundernswert und motivierend. Für LeserInnen von Büchern, in denen es sehr menschelt, sehr empfehlenswert! Das Cover vermittelt sehr gut die Atmospähre des Romans. Der Schreibstil motiviert mich nun sehr, auch mal einen Krimi der Autorin zu lesen.