Die Hansen-Frauen

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1981renate Avatar

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Grete lebt bei ihrer Mutter in der Marsch. Ihre Schwester Freya ist in jungen Jahren nach Berlin gegangen und hat dort Karriere gemacht. Gretes Tochter Anne ist auch sehr früh ausgezogen und für das Studium weggegangen. Als Wilhelmine durch einen Schwächeanfall im Krankenhaus landet, eilen alle zurück in die Heimat. Die Stimmung ist nicht unbedingt herzlich, zu viele Altlasten stehen im Raum und müssen geklärt werden ....

Die 4 Hansen-Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein und jede trägt ihr eigenes Geheimnis. Die Geschichte wurde immer abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Hansen-Frauen erzählt. Wilhelmine hat als Älteste natürlich schon sehr viel erlebt. Bei Freya hatte ich zuerst meine Probleme mit ihr warm zu werden. Das Verhalten von Anne kam mir für ihr Alter manchmal etwas seltsam vor, eher wie eine Jugendliche. Mit Greten darf der Leser in die Welt der verschiedenen Vogelarten in der Marsch eintauchen. Es war sehr interessant und lehrreich. Man hat die Leidenschaft von Grete richtig gespürt. Doch nicht jeder kann die Begeisterung von ihrer Leidenschaft und ihrem Beruf nachvollziehen.

Die Spannung und die verschiedenen Geheimnisse der Familie Hasen ziehen sich wie ein Faden durch die ganze Geschichte und haben mich sehr gefesselt. Die Familie verbindet sehr vieles, doch ist es nicht jeder bewusst und auch wenn viel geweint und gestritten wird, weiß man doch was man an seiner Familie hat. Die Geheimnisse tragen zur Spannung sehr gut bei und manches ahnt man doch.

Die Autorin hat einen sehr flüssigen, angenehmen und vor allem ruhigen Schreibstil und es war herrlich zu lesen. Besonders schön und beeindruckend fand ich auch die Beschreibungen der Landschaft, ich hatte wirklich alles direkt vor Augen. Eine sehr berührende und ruhige Familiengeschichte mit viel Tiefgang! Viel zu schnell war ich am Ende angelangt.