Ein Buch, dass man schnell vergisst

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rosendorn Avatar

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Wilhelmine, Grete, Freya und Anna sind die Protagonisten in diesem Werk. Wilhelmine ist eine für mich verbitterte ältere Dame, die schon früh ihren Mann verlor und seitdem sich eiskalt zeigte. Auch so oder besser gesagt fast nur ihren beiden Töchtern Grete und Freya gegenüber. Bei ihrer Enkelin Anna machte sie immer eine große Ausnahme. Wie das so oft bei Großmüttern tatsächlich auch sein mag.

Im Grunde genommen erzählt "Die Rückkehr der Kraniche" die letzten Monate im Leben Wilhelmines und die daraus resultierenden Beziehungen zwischen den übriggebliebenen Familienangehörigen. Zwei Geheimnisse umgeben und verdunklen die Sichtweisen aller Menschen um Wilhelmine herum. Da wäre die Frage offen, was genau mit ihrem Mann geschah und wer der eigentliche Vater von Anna ist.

Und um die Spannung noch ein wenig zu erhalten, denn man erfährt erst ganz zum Schluss davon, werden eben noch einige Vergangenheitsbewältigungen in diesem Roman hineingeschoben.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, wenn ich nicht so furchtbar neugierig gewesen wäre, dann hätte ich das Buch schon vorher abgebrochen, denn es handelt sich hier wirklich nur um ein recht langatmiges und an manchen Stellen auch schlecht recherchiertes Manuskript. Wenn man von Grete las, dann dachte man wirklich man wäre im frühesten 20.Jahrhundert unterwegs, was dann aber andere Erzählstränge und Plots wieder kaputt machten. Natürlich war das sicher nicht beabsichtigt gewesen, aber der Flair war vorhanden und daraus hätte man insgesamt ein viel besseres und schöneres Werk erschaffen können.

Der Schreibstil der Autorin war leicht, locker und gut zu lesen, aber eben wie auch andere Autoren schrieb auch sie ein Buch, dass nichts besonderes wurde. Natürlich kann man sich vielleicht mit dem ein oder anderen Protagonisten vergleichen oder sogar für ihn Sympathie empfinden, aber für mich waren alle Charaktere dafür nicht detailgetreu genug gezeichnet worden. Für mich las es sich einfach wie eine ganz normale Familiengeschichte, die man schon morgen wieder vergessen hat.

Fazit:

Eine Familiengeschichte, die nichts besonderes in sich trägt. Auch die angekündigten Geheimnisse waren alles andere als spektakulär. Die gedanklichen Reisen in die Vergangenheit leider nicht ganz ausgereift und auch zu schnell wieder vorbei. Für mich ein vergängliches Werk und deswegen vergebe ich auch nur

3 Sterne !