Man streift die Herkunft nicht einfach ab

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Ich kenne bereits einige Bücher der Autorin und liebe die Elbmarsch Krimireihe. Warum nicht einmal eine Familiengeschichte, welche ebenfalls dort spielt.
Der Schreibstil ist gewohnt gut zu lesen und auch die Handlung ist zwischenzeitlich spannend. Aber es ist nicht mein Lieblingsgenre. Deshalb kam ich nicht so zügig voran beim Lesen.
Wilhelmine in der Nachkriegszeit aufgewachsen, früh verwitwet mit zwei kleinen Mädchen alleinerziehend hat kein leichtes Leben. Aber sie beißt sich durch und wehrt später jede Neuerung auf bequemeres Leben ab. Die ältere Tochter Grete bekommt früh eine Tochter: Anne. Wilhelmine hilft Grete soweit, dass diese in Ruhe einem Beruf als Vogelwartin nachgehen kann. Nur alles spielt sich auf Distanz ab. Ihre Liebe kann Wilhemine ihren Töchtern nicht geben und zeigen. Ihre jüngere Tochter Freya verdrückt sich früh nach Berlin und gründet ein erfolgreiches Startup Unternehmen. Sie will das ärmliche Marschleben hinter sich lassen.
Die vier Hansen Frauen haben alle ihre Geheimnisse. Jede behält sie für sich und lebt damit mehr schlecht, als recht. Als Wilhelmine ernsthaft erkrankt und bereits dem Tode ins Auge blickt kommen die vier wieder zusammen. Sie versuchen gut miteinander auszukommen und sich wieder anzunähern. Nach und nach tauen Sie auf und offenbaren ihre Geheimnisse, nicht immer zum Wohle der anderen.
Mir persönlich waren die ganzen Versöhnungen und Offenbarungen zu viel des Guten. Im wahren Leben kommt es vor, aber so gehäuft und alle? Ich habe mehr die Erfahrungen gemacht, dass es mal kleine Reparaturen gibt, aber in dem Maße nicht. Aber es ist eben ein Roman.
Die Ortsbeschreibungen, die ausführlichen Beschreibungen der Vögel in ihrem Umfeld usw. habe ich sehr interessiert gelesen.
Ich vergebe 4* vor dem Hintergrund, dass es sich nicht um mein Lieblingsgenre handelt.