Vier Hansen-Frauen aus drei Generationen

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girasole Avatar

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Im Mittelpunkt steht Grete. Sie steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag und große Entscheidungen bezüglich ihrer Zukunft stehen bevor. Sie lebt mit ihrer Mutter nach wie vor im Elternhaus. Als diese unglücklich stürzt und damit Gretes Pläne erst mal über den Haufen geworfen werden, reisen ihre jüngere Schwester Freya sowie Gretes uneheliche Tochter Anne an.

Die Mutter will nicht hilfsbedürftig sein und entläßt sich daher selbst aus dem Krankenhaus. Freya mit ihren 46 Jahren ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau in Berlin, allerdings in ihrem Privatleben hat sie gerade eine Trennung von ihrem Freund zu verarbeiten. Deshalb kommt die Reise in die Elbmarsch gerade zum richtigen Zeitpunkt. Die Studentin Anne hat sich offiziell noch nicht geoutet und hofft, daß ihre Liebe zu einer neuen Freundin erwidert wird.

Eines vereint diese Familie – das Fehlen von Lachen, Glück und empathisches Verhalten. Mutter Wilhelmine war sehr früh Witwe geworden und mußte die Töchter alleine groß ziehen, deshalb stand für sie an erster Stelle die Arbeit, die Pflicht und ein sparsames Leben. Die Mädchen wurden in der Schule gemobbt und Lumpenmädchen genannt. Diese ganze Vergangenheit hängt allen Beteiligten noch immer nach. Aber jetzt müssen Entscheidungen getroffen, Geheimnisse gelüftet und das (Ver-)Schweigen beendet werden. Und es stellt sich die Frage: Was wäre gewesen, wenn …..?


Von Romy Fölck habe ich mit Begeisterung alle Krimis verschlungen. Und ich muß sagen, auch in diesem neuen Genre steht sie in nichts nach. Sie kann schreiben und ihre Leser mitreißen. In diesem Fall hat sie die Balance zwischen dem Familiendrama und der friedlichen Natur hervorragend getroffen. Entweder ist Ornithologie ein Hobby von ihr oder sie hat ausgesprochen intensiv recherchiert, so wie dieses Thema ins Buch eingeflossen ist. Auch die Charakterisierung der Familie fand ich hervorragend, realistisch und regt zum Nachdenken an. Das Cover finde ich auch ausgesprochen passend.

Zu diesem Buch kann ich nur sagen Chapeau! Ich werde es auf jeden Fall gerne weiter empfehlen.