Herzerfrischende irische Coming of Age Geschichte - ein Highlight

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minijane Avatar

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Es geht herzerfrischend fröhlich und optimistisch zu in dem Roman „ Die Sache mit Rachel“ und das trotz Wirtschaftskrise und miserablen Zukunftsaussichten für Protagonistin Rachel und ihre Freunde.

Die Eltern sind finanziell so klamm, dass Rachel ihr Studium ( welches sowieso nutzlos ist, da es in Irland keine Jobs gibt) selbst finanzieren muss. Der Nebenjob in der Buchhandlung bringt das Nötigste ein, aber was viel besser ist, sie lernt hier einen Freund fürs Leben kennen, James.



Mit ihm zieht sie in eine WG und teilt seine Nöte des verdeckten Schwulseins, denn im katholischen Irland der 90erJahre ist ein Outing kaum möglich. Bei kleineren, größeren und ganz großen Katastrophen sind die beiden immer füreinander da und das ist wirklich sehr toll beschrieben. Manchmal schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen und denkt, das kann kein gutes Ende nehmen.Zu schön, den beiden z.b zuzuschauen ,wie sie einen Plan für Rachel entwickeln, um ihren Prof zu verführen, eine Episode mit unerwartetem Ausgang. Doch trotz allem scheint in der Geschichte sowohl über Rachel, als auch über James ein Schutzengel zu wachen, und das erschien mir gar nicht mal so unglaubwürdig.

Auch wenn ihre Wege irgendwann auseinanderdriften, wie das zwangsläufig beim Erwachsenwerden geschieht, hält ihre Freundschaft dem stand , was ich großartig fand.

Witzigerweise ( und das ist ein gutes Beispiel für den Humor der Autorin), hieß Rachel‘s Freund dann übrigens auch James, aber einen James hatte sie ja schon. Deshalb mußte der neue James sich dann zwangsläufig damit abfinden von ihr mit dem Nachnamen angesprochen zu werden, Carey.



Ich mochte diese wunderbare irische Geschichte über das Erwachsenwerden und eine lebenslange außergewöhnliche Freundschaft sehr und habe mich mit dem humorvollen Schreibstil und den sympathischen Charakteren rundum wohlgefühlt.

Mir lag das Buch als Hörbuch vor, welches hervorragend vertont wurde von Nora Schulte.