Schattenbändiger

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An einem frostigen Januarmorgen entdeckt die Reiterin Marta ein verletztes Mädchen am Waldrand. Doch noch bevor sie ihr Pferd zügeln und zum Stehen bringen kann, läuft das Mädchen Vicky vor ein Auto und wird schwer verletzt. Es handelt sich, wie wir später erfahren, um die vermisste Jugendliche Victoria Hallberg, die bereits vorher entführt und brutal verstümmelt wurde.
Erica befasst sich derweil mit der Biographie der Mörderin Laila Kowalska, die sie im Gefängnis besucht und zu einem Interview überreden will. Diese hat 1975 ihren Ehemann Vladek, einen Löwendompteur ermordet, den sie 1964, als sein Zirkus in Fjällbacka gastierte, kennenlernte.
Und dann sind da noch der bettlägerige Einar Persson, seine Frau Helga und sein Sohn Jonas, ein hilfsbereiter Tierarzt. Misshandlungen scheinen bei allen Personen eine Rolle zu spielen, ebenso Erfahrungen mit Gewalt in der Familie. Ist das das Bindeglied zwischen den Protagonisten und Zeitsträngen?
Da ich alle 8 Vorgängerbände regelrecht verschlungen habe, bin ich schon gespannt auf die neusten Neuigkeiten aus Ericas Familienleben und neugierig auf das nächste "stille Drama", das sich im idyllischen, gerade mal 1.000 Einwohner beherbergenden Örtchen Fjällbacka 140 km nördlich von Göteborg anbahnt. Läckberg schreibt wieder einmal aufwühlend und packend und schafft es gleichzeitig, die Biographien der vielen, lebensnahen Figuren um Mellberg & Ernst, Patrik, Erica & Anna gekonnt einfließen zu lassen. Wieder verspricht Läckberg dem Leser eine glaubwürdige und interessante Geschichte zwischen Gegenwart und Vergangenheit geschrieben in einem erfrischend leicht lesbaren Erzählstil.
Ein typisch, schwedisches Cover, ein kalter Januartag vor einer beschaulichen Dorfkulisse, diese Mal jedoch heller gehalten als die fast schwarzen Vorgängerbände – das alles macht sehr große Lust auf sehr viel mehr und kommt auf meiner Vorablesen-Lesewunschliste auf Platz 1.!