Schaurige Stimmung

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lesemöwe Avatar

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Wie schon in vorherigen Kriminalromanen von Camilla Läckberg gibt es einen Handlungsstrang um die Ermittlungen von Kommissar Patrick Hedström einerseits und einen um das "Ermitteln" seiner Frau, der Schriftstellerin Erika Falk, andererseits. Ausgehend von dieser Leseprobe erschließt sich einem als Leser noch nicht, wie die beiden miteinander zusammenhängen, aber wenn man die vorherigen Bände der Krimireihe kennt, kann man sicher sein, dass es im weiteren Verlauf eine Verbindung geben wird. Das schafft Spannung.

Spannend ist schon der Beginn des Romans: Ein Mädchen kämpft sich in dieser ersten Szene schwer verletzt bis zur Straße vor. Es wird eine gespenstisch anmutende Szene beschrieben, die sich einem, so hat man das Gefühl, aus der Sicht eines Pferdes, das mit seiner Reiterin auf die Szene zureitet, erschließt: "Der Hengst lief noch schneller. Der intensive und strenge Geruch der Angst vermischte sich mit etwas Undefinierbarem, aber so Furchteinflößendem, dass er die Ohren anlegte. Er wollte kehrtmachen und zurück in seine vertraute Box galoppieren. Dies war kein sicherer Ort." (Seite 7) und "Gehorsam blieb es stehen. Ihr Wille war seiner. Es war eins mit ihr, hatte es so gelernt. " (Seite 8).

Die Sprecherin der Hörversion vermittelt diese gespenstische Atmosphäre sehr überzeugend.

Dazu passt auch die Passage, in der Erika darüber sinniert,"wie sie ihren Lesern die Stimmung vermitteln könnte, die der bunkerartige Bau ausstrahlte. Wie könnte sie die beklemmende Hoffnungslosigkeit wiedergeben?" (Seite 8), als sie Laila Kowalska im Gefängnis besucht, weil sie ein Buch über Lailas grausamen Mord an ihrem Ehemann schreiben möchte und sich Informationen von ihr erhofft. Dass Laila etwas verbirgt, wird schnell deutlich (vgl. Seite 12). Es bleibt nur die Frage, was es ist, und wie es mit dem anderen Handlungsstrang zusammenhängt....

Das Mädchen, Victoria, das bereits verletzt auf die Straße rennt und dort durch einen Unfall erneut verletzt wird, war lange Zeit vermisst,nun liegt sie im Krankenhaus. Ob sie überlebt, wird in der Leseprobe noch nicht gesagt, dem Klappentext des Buches kann man aber entnehmen, dass sie verstirbt. Klar ist aber, dass ihr Verschwinden und plötzliches Wiederauftauchen mit den vielen Verletzungen Ausgangspunkt für die Ermittlungen von Patrick Hedström und sein Team sein werden.

Neben den Ermittlungen und Recherchen der beiden Protagonisten Patrick und Erika spielt aber auch ihr Familienleben eine große Rolle, was auch hier im Roman auf den ersten Seiten deutlich wird. Das rundet das Bild, das man sich von den beiden Figuren macht, auf interessante Weise ab, denn sie wirken authentisch und entwickeln sich weiter.

Als Fazit kann man sagen, dass schon auf den ersten Seiten deutlich wird, dass es sich um einen interessanten, vielschichtigen und atmosphärisch dichten Krimi handelt, den man, wenn man ihn einmal angefangen hat, nicht mehr aus der Hand legen möchte.