München-Krimi

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nykita Avatar

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'Die schöne Münchnerin' wird tot aufgefunden, ermordet. Schnell wird klar, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist und seltsamerweise stimmt die DNA ihrer Nase nicht mit der ihres Körpers überein. Im Laufe der Ermittlung bleibt sie nicht die einzige Tote und die Polizei verdächtigt hauptsächlich im Kreis der Münchner Schönheitschirurgen und in einer Welt, in der das Aussehen mehr zählt als alles andere.

Da ich den Vorgänger nicht kenne, hatte ich am Anfang einige Probleme damit, die Personen auseinanderzuhalten. Dies wurde mir auch durch die extrem kurzen Kapitel erschwert, kaum las man sich in die Situation einer Person hinein, wurde auch schon wieder gewechselt. Diese Sprünge haben mich doch sehr gestört, es ist einfach nicht sehr flüssig zu lesen. Dadurch kann man auch zu keinem Protagonisten eine engere Bindung aufbauen, sie werden eher oberflächlich behandelt - außer Hummel, dessen Tagebucheinträge man aus irgendeinem Grund zu lesen bekommt. Mir wäre es lieber gewesen, wenn es 2-3 'echte Hauptpersonen' gegeben hätte, auf die sich der Autor konzentriert. Den Stil an sich fand ich ansprechend, er wurde eben durch die ZU KURZEN Kapitel unterbrochen. Ein paar mehr bayerische Ausdrücke hätte ich auch erwartet; Es waren doch seeeehr wenige, die hätte man dann auch noch weglassen können. Ein paar lustige Stellen waren zwar dabei, aber auch davon hatte ich mir mehr erwartet nach dem Cover und der Leseprobe.

Vom Inhalt her fand ich das Buch okay. Nach der Leseprobe hätte ich mir aber ein bisschen mehr Fokus und Hintergrund über Organhandel erwartet und erhofft, der im Buch ja in eher unüblicher Form, siehe Nase, vorkommt. Leider wurde ich hier ein wenig enttäuscht, die falsche Nase dient zwar als Ermittlungsansatz, die allgemeine Problematik wird hingegen nicht angesprochen. Die Auflösung des Falles war nicht völlig überraschend, mir persönlich aber noch nicht allzu früh klar.

Insgesamt ein unterhaltsames, leicht zu lesendes und irgendwie charmantes Buch, das man schön an einem Nachmittag verschlingen kann, wenn man Lesefutter braucht. Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt.