Schöne Haserl ham falsche Naserl...

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Inhalt:

Das Team um Chefinspektor Mader wird zu einem Mordfall gerufen. Ein Model, rundum erneuert durch Chirurgen, hat unfreiwillig etwas zu tief am Koks geschnuppert...

Doch das ist nicht alles, Gerichtsmedizinerin Dr. Fleischer entdeckt, dass die Nase nicht nur korrigiert sondern schlichtweg transplantiert wurde.

Schnell entwickelt sich ein Fall, der sich in die Scheinwelt der Models, dem Geschäft mit der Schönheit und aufklärendem Journalismus verzweigt. Und Dosi, Hummel und Zankl ermitteln in alle Richtungen, als weitere Leichen auftauchen...

 

Meine Meinung:

Die Geschichte klingt sehr interessant, die Umsetzung konnte leider nicht mithalten.

Das Buch ist in kürzeste Kapitel unterteilt, zwischen 0,5 und maximal 7 Seiten lang, dieser ständige Perspektivenwechsel hat mich im Lesefluss schwer gestört. Dies hat auch verhindert, dass ich zu einer der (zu) vielen Protagonisten einen Draht entwickeln konnte.

Die Personen sind so oberflächlich gezeichnet, dass ich selbst bei der Erwähnung der Hauptpersonen manchmal nachdenken musste, wer das ist. Und ich bin eine aufmerksame Leserin, das passiert mir für gewöhnlich nur bei absoluten Nebenpersonen, die am Rande erwähnt werden.

Trotz sehr vieler Tote kam bei mir irgendwie keine Spannung auf. Wahrscheinlich auch, weil für mich relativ schnell klar war, wer da seine Finger mit im Spiel hat.

Das teilweise fragwürdige Frauenbild (Beispiel von einer Chirurgentagung: „Nein, ein paar Frauen waren auch dabei. Gattinen? Geliebte? Demonstrationssubjekte? Oder gar Ärztinnen?“) hat auch nicht zu meiner Erheiterung beigetragen.

Der Schönheitschirurg mit Gewissen, der auch natürliche Schönheit schätzt, konnte diese Optik auch nicht geraderücken.

Die teilweise eingestreuten Dialektausdrücke waren so willkürlich gesetzt, dass ich sie eher störend empfand.

Ehrlich, wenns kein Rezensionsexemplar gewesen wär, ich glaub, ich hätt abgebrochen!