Die schöne Philippine - eine außergewöhnliche Frau

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girasole Avatar

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Zuerst sticht die wunderschöne Aufmachung dem Betrachter ins Auge. Das tolle Cover und der Buchinnendeckel sind sehr gut gestaltet. Ebenso positiv fällt auf, daß jedes Kapitel einen Kräuternamen trägt und eine entsprechende Abbildung mit einer kurzen Beschreibung der Wirkungsweise vorgeschaltet ist.

Die Geschichte selbst erzählt die wichtigsten Lebensjahre der Patriziertochter Philippine Welser aus Augsburg. Es geht vor allem um ihr Interesse an Kräutern und Heilpflanzen sowie um ihre große Liebe zu Ferdinand von Habsburg. Ihm war sie standesgemäß nicht ebenbürtig, so daß eine offizielle Heirat zuerst nicht in Frage kam. So musste sie ihn heimlich heiraten. Die gemeinsamen Kinder galten als Bastarde und beim Volk galt sie selbst als seine Buhle. Zwei Söhne wurden erwachsen und drei Kinder musste sie beerdigen. Ihr großes Hobby waren die Kräuter und Pflanzen, so daß sie auch über deren mögliche Gefährlichkeit bestens Bescheid wusste. Während der beschriebenen Jahre hatte sie immer Angst vor einer Vergiftung, sodaß sie einen Hund als Vorkoster hatte, da sie sich auch durch ihr persönliches Umfeld bedroht fühlte. Sie konnte sich nie sicher sein, wer in ihrer Familie oder unter ihren Bediensteten Freund oder Feind war. Ihr Ende bleibt deshalb mit einem Fragezeichen versehen.


Die Autorin hat in einem historischen Nachwort noch Erklärungen zu historisch belegten und fiktiven Personen angefügt.

Für mich ein sehr gut recherchierter historischer Roman und wie von der Autorin aus anderen Büchern gewohnt, lässt sich auch dieser angenehm und flüssig lesen. Als historischen Kriminalroman würde ich das Buch allerdings nicht bezeichnen.