Die schöne Philippine Welserin

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Zum Inhalt:

Erzählt wird die Geschichte der Augsburger Bürgertochter Philippine Welser , die sich unsterblich in den Kaiersohn Ferdinand II. verliebt und von Ferdinand wird diese Liebe auch erwidert. Aber diese Liebe muss geheim bleiben, denn ein solches überspringen von Standesgrenzen ist im 16.Jahrhundert undenkbar. Doch beide heiraten heimlich und bekommen zusammen Kinder wovon leider nur zwei Überleben. Dieses heimliche Heirat stärkt zwar ihre Beziehung als Mann und Frau und Familie. Aber diese Heimlichkeiten zähren doch sehr Philippine, denn sie darf als heimliche Geliebte/Ehefrau nur ein Schattendasein führen was sie zunehmt auch trauriger und unzufriedener mit ihrer allgemeinen Situation macht. Denn Ferdinands Vater, der Kaiser erkennt Philippine nicht als seine Schwiegertochter an und somit bleibt ihr auch der Hof der Habsburger in Wien verschlossen und die allgemeine Anerkennung.

Auch macht sie sich mit zunehmendem Alter Sorgen um ihre zwei Söhne aus der Ehe mit Ferdinand , denn sie haben keinen richtigen Vater sind sogenannte "Schwellenkinder" . Was bedeutet sie werden von/auf der Schwelle/Türe gefunden und Philippine, muss trotz besserem Wissen die Ziehmutter vor aller Öffentlichkeit für sie spielen. Denn so lange der Kaiser nicht Philippine als Ehefrau von Ferdinand anerkennt, gibt es auch keine Kinder mit ihm zusammen. Einzig und alleine bei all diesen traurigen Ereignissen findet Philippine Welser etwas Trost bei ihrem Hobby, der Naturheilkunde . Denn sie kennt sich sehr gut mit den Kräutern der Natur und ihrer Wirkungsweise aus. Auf ihrer Burg in Tirol versucht sie durch ihren persönlichen Einsatz eine Art Ärzte/Heilkundestelle einzurichten und hilft so auf ihre Weise den armen Bauern bei jeder Art von Krankheit ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Was ihr aber so zumindest in der Art und Weise hilft ihren schlechten Ruf etwas zu verbessern. Doch scheint ihr gerade ihre geliebte Kräuterkunde zum Verhängnis zu werden, denn Philippine wird schwer kann und es gibt keine Hoffnung auf Besserung. Wer mag ihr wohl nach dem Leben trachten und so rollt sich vor dem Leser die Lebens/Liebes und Leidensgeschichte der Philippine Welser auf mit allen ihren Höhen und Tiefen.

Meine Meinung:
Eine ungewöhnlich Geschichte für diese Zeit. Die Autorin Brigitte Riebe beschreibt stimmungs und gefühlvoll das tägliche Leben, wenn man vom Bürgertum plötzlich in die Oberschicht kommt. Ganz nah an der Macht ist und doch nicht ist, wenn die Umstände gegen einem sprechen. Und wie schwierig und möglicherweise aussichtslos es kein kann, wenn man als Frau nur die Liebe zum dem entsprechenden Mann in eine Beziehung/Ehe mitbringen kann.Und jeder und alles plötzlich gegen einem zu sein scheint.

Ihre Freunde an der Kräuterheilkunde macht die Sache letztendlich für Philippine auch etwas erträglicher, wie ich finde. Besonders schön und interessant sind hier vor jedem neuen Kapitel , die Zeichnung der Heilpflanzen und ihre Vorstellung mit guten und möglicherweise auch tödlicher Wirkung. Für jedes Leiden gibt es wohl ein Kraut, ob man das in der heutigen Medizin mit dem besonderen Hang zum Verschreiben von Pillen auch noch weiß.Schön ist auch das Cover gestaltet und so sicherlich ein Blickfang in jedem Bücherregal.

Eine schöne Liebesgeschichte, die aufzeigt wahre Liebe kennt keine gesellschaftliche Schranken und mit ihren Zusatz was die Kräuter und Pflanzenkunde angeht auch noch sehr informativ und lehrreich war.

Möchte ich so gerne weiterempfehlen.