Eine mutige Frau

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matheelfe Avatar

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Philippine lebt mit ihrer Mutter und den Geschwistern im Jahre 1558 in Augsburg. Ihr Vater hat sich nach Ravensburg abgesetzt. Von ihrer Mutter lernt Philippine, mit Heilkräutern umzugehen. Es wäre Zeit für eine standesgemäße Heirat. Doch zwei Dinge stehen dem entgegen. Einerseits fehlt es an der nötigen Mitgift, andererseits ist ihr Herz schon vergeben. Es gehört Ferdinand von Habsburg. Bei ihrer Tante Katharina in Böhmen trifft sie Ferdinand wieder.
Die Autorin erzählt das Leben der Philippine Welserin in zwei Handlungssträngen. Der eine wird von Philippine selbst gestaltet. Es ist ihr Tagebuch. Dazu gibt es zum anderen die Rahmenhandlung.
Die junge Frau ist gut charakterisiert. Ihre Wünsche, Hoffnungen, aber auch Ängste sind für mich als Leser spürbar. Selbst die Liebe bewahrt sie nicht vor Verletzungen. Rachsucht und Neid werden ihr entgegengebracht. Sie muss um ihr Leben und das ihrer Kinder fürchten. Doch sie geht mutig ihren Weg und kämpft um ihre Liebe.
Ferdinand von Habsburg ist eingebunden in die Zwänge seiner Zeit. Erst bestimmt der Vater über sein Schicksal, dann der ältere Bruder Maximilian.
Der Roman zeugt von exakter Recherche über die historischen Ereignisse. Sie spielen zwar nur am Rande eine Rolle, greifen aber trotzdem in das Leben der beiden Protagonisten ein.
Das Buch lässt sich zügig lesen. Dazu tragen neben der interessanten Handlung die relativ große Schrift und die kurzen Kapitel bei.
Sehr schön fand ich, dass jedem Kapitel eine Heil- und Giftpflanze vorangestellt wurde. Dazu gehören das Bild der Pflanze sowie ihr lateinischer und deutscher Name. Außerdem werden positive und schädliche Wirkungen angeführt.
Im Anhang verdeutlicht die Autorin, was historische Fakten sind und wo sie ihre Phantasie walten ließ.
Der spannend geschriebene historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Er ist handwerklich solide gemacht.