Gehen oder bleiben?
„Im Kopf die To-dos für den Tag durchzugehen, während ich parallel Yannicks Blick mitdachte, immer wieder checkte, ob ich gerade schön, schlau und wertvoll genug war, war anstrengend.“ (S. 187)
Jella, in ihren Zwanzigern, versucht die schönste Version für ihren Partner Yannick zu sein. Seinen Kommentaren und Blicken entnimmt sie, was ihm gefällt. Sie schraubt ihr Make-up zurück, zeigt weniger Ausschnitt, isst Dinge, die sie sonst nicht anrühren würde. Offen bleibt, wieviel sie selbst sie in dieser Beziehung sein kann, wieviel Freiheit sie hat.
Auch als Teenager schon verhält sie sich auf Dates so, wie es Männer von ihr erwarten, willigt in Dinge ein, die ihr widerstreben oder hinterfragt ihre Wahrnehmung, wenn sie es nicht tut. War ihr „Nein“ nicht laut genug, ihr Kleid zu kurz? Erschütternd, wie die Protagonistin an sich zweifelt und Strategien entwickeln muss, um dem Gedankenkarussel zu entfliehen.
Ihre Beziehung zu Yannick schlägt schnell in eine toxische um, die dadurch aber noch intensivere Gefühle in beiden auslöst. Und wer trägt hier eigentlich die Schuld? Was ist, wenn eigene Provokationen zu Gewalt führen oder man auch welche ausübt?
Ein Roman, der viele Fragen aufwirft und den Blick von Freunden und Eltern auf das Geschehene ebenfalls berücksichtigt. Neben Sexualisierung, körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt wird aber auch die Fürsorge und das Verständnis von Familie und Freund:innen in den Mittelpunkt gestellt. Glück im Unglück für Jella, dass keine soziale Isolation oder finanzielle Abhängigkeit entstanden ist.
Insgesamt ein erschreckendes und gleichzeitig kluges, frisches Buch, das bewegt und wütend macht, ohne moralapostelig daherzukommen.
Jella, in ihren Zwanzigern, versucht die schönste Version für ihren Partner Yannick zu sein. Seinen Kommentaren und Blicken entnimmt sie, was ihm gefällt. Sie schraubt ihr Make-up zurück, zeigt weniger Ausschnitt, isst Dinge, die sie sonst nicht anrühren würde. Offen bleibt, wieviel sie selbst sie in dieser Beziehung sein kann, wieviel Freiheit sie hat.
Auch als Teenager schon verhält sie sich auf Dates so, wie es Männer von ihr erwarten, willigt in Dinge ein, die ihr widerstreben oder hinterfragt ihre Wahrnehmung, wenn sie es nicht tut. War ihr „Nein“ nicht laut genug, ihr Kleid zu kurz? Erschütternd, wie die Protagonistin an sich zweifelt und Strategien entwickeln muss, um dem Gedankenkarussel zu entfliehen.
Ihre Beziehung zu Yannick schlägt schnell in eine toxische um, die dadurch aber noch intensivere Gefühle in beiden auslöst. Und wer trägt hier eigentlich die Schuld? Was ist, wenn eigene Provokationen zu Gewalt führen oder man auch welche ausübt?
Ein Roman, der viele Fragen aufwirft und den Blick von Freunden und Eltern auf das Geschehene ebenfalls berücksichtigt. Neben Sexualisierung, körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt wird aber auch die Fürsorge und das Verständnis von Familie und Freund:innen in den Mittelpunkt gestellt. Glück im Unglück für Jella, dass keine soziale Isolation oder finanzielle Abhängigkeit entstanden ist.
Insgesamt ein erschreckendes und gleichzeitig kluges, frisches Buch, das bewegt und wütend macht, ohne moralapostelig daherzukommen.